Allein am Finaltag kamen 2000 Zuschauer auf die Anlage - mehr als bei der EM vor einem Jahr. Sieger wird das Team Lanson.

Groß Offenseth/Aspern. Natürlich, es musste ja so enden. Noch während Organisator und Gastgeber Christopher Kirsch von dem "mitreißenden Herzschlag-Finale" schwärmte, stand hinter dem Tisch mit den vielen in der Sonne glitzernden Pokalen ein Mann in Weiß. Und der schüttelte ganz hektisch zwei Flaschen mit Champagner. Wenn die Polo-Mannschaft von Lanson, dem großen Champagner-Haus, das Turnier um die "Aspern Classic 500" gewinnt, dann muss es auch die entsprechende Dusche geben. Allein schon für die Fotografen. Aber auch die Zuschauer reagierten begeistert, als die Polo-Helden nass gemacht wurden.

Der schäumende Wein war über die Häupter von Philipp von Criegern, Constantin von zur Mühlen, Frederico Heinemann und Hugo Iturraspe vergossen worden. Die vier siegten im Finale des dreitägigen Polo-Events auf Gut Aspern 5,5 : 4 gegen die Mannschaft von König Pilsener.

"Es war ja nicht nur ein wechselvoller und spannender Kampf", erklärte Christopher Kirsch, der im Übrigen als Kommentator die Zuschauer richtig mitgerissen hatte. "Es gab auch so viele fantastische Galoppaden, meisterliche Taktik und in Hugo Iturraspe einen überragenden Spieler. Das erfreulichste für mich aber war, dass sich so viele Kampfszenen ganz nahe an der Bande beim Publikum abspielten. Dadurch haben auch die, für die Polo etwas Neues ist, direkt und nahe miterlebt, wie hart da Pferd gegen Pferd und Mann gegen Mann kämpfen, welches Können dazu gehört, wenn Spieler den Ball mit dem Schläger direkt aus der Luft nehmen und wie schnell die Pferde sind."

Es ist das dritte Jahr, dass die nationale und internationale Gemeinschaft der Polosportler Zwischenstation auf der Anlage an der Rosenstraße in Groß Offfenseth-Aspern machte. Es scheint aber erst jetzt so zu sein, dass auch die Menschen aus den Dörfern ringsum, die benachbarten Bauern, und junge Familien aus Elmshorn und Pinneberg entdeckt haben, wie angenehm und unterhaltend ein solcher Ausflug zum Poloplatz ist.

"Wir hatten am Finaltag rund 2000 Besucher", bestätigte Christopher Kirsch. "Das war mehr als bei der Europameisterschaft vor einem Jahr. Es ist wohl so, dass Polo auch hier auf dem Lande angekommen ist. Mit den "Aspern Classic 500" sorgen wir ja auch dafür, dass unser Dorf in ganz Deutschland ins Gespräch kommt." Nicht zuletzt auch durch die Oldtimer-Rallye, die zum Polo auf Gut Aspern dazu gehört. Auch hier gab es zum Ausklang die Siegerehrung. Als da der Hamburger Robert Eckelmann mit seinem "Lagonda" aus einem längst versunkenen Autozeitalter vorfuhr und dann noch die Motorhaube öffnete, gab es noch einmal kräftig Applaus der staunenden Besucher.