Leicht gemacht wurde Kay-Uwe Kühn die Amtsübernahme als Teammanager bei den Regionalliga-Handballern des TSV Ellerbek wahrlich nicht.

Ellerbek/Tornesch. Ursprünglich wollte der 51-jährige Nachfolger von Uwe Watteroth (tritt aus beruflichen Gründen kürzer) der Aufsteigermannschaft nur einen Antrittsbesuch während einer Übungseinheit abstatten - doch dann gab Erfolgscoach Claas-Peter Schütt völlig überraschend bekannt, für den Trainerposten künftig nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Warum Schütt, der für Rückfragen gestern bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen war, hinschmiss, entzieht sich auch Kühns Kenntnis. "Er wirkte ausgebrannt", sagt der Neu-Manager, der Trainer, Mannschaft und Umfeld als Stammgast bei Heimspielen in der Harbig-Halle bestens kennt. Die Suche nach einem Nachfolger sei umgehend angelaufen, "es gab auch schon positive Rückmeldungen".

Möglicherweise steht Schütts Ausstieg in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Wechsel von Linksaußen Martin Schleßelmann und Rückraumspieler Matthias Menzel zum Kreis- und bisherigen Oberliga-Rivalen TuS Esingen. Gerade Menzel, der es in der abgelaufenen Saison auf 104 Tore brachte, dürfte beim TSV schwer zu ersetzen sein. "Sein Weggang ist eine erhebliche Schwächung und auch eine herbe Enttäuschung", sagt Kay-Uwe Kühn, der aber nicht in Panik verfallen will: "Der Rest der Mannschaft steht geschlossen - wir hoffen, dass es bei diesen beiden Abgängen bleibt."

Des einen Leid ist wie so oft des anderen Freud. In Tornesch sieht man sich jedenfalls für die neue Saison gut gerüstet, soll doch Matthias Menzel zumindest teilweise die Lücke schließen, die durch die kurzfristigen Absagen von Florian Bitterlich und Matthias Karbowski (wechseln vom TSV Altenholz zum SV Henstedt-Ulzburg) im Kader klaffte. TuS-Trainer Kay Germann freut sich denn auch: "Ich hatte Matti schon vor der vergangenen Saison gefragt, ob er nicht zu uns kommen will - jetzt ist der entscheidende Impuls sogar von ihm ausgegangen."

Neben Menzel und Schleßelmann schloss sich auch Nils-Oliver Himborn (bislang HSG Henstedt-Ulzburg) dem TuS Esingen an. Der Bruder von Spielmacher und Co-Trainer Jan-Henning Himborn soll laut Germann "unseren bislang einzigen Kreisläufer Thomas Stegmann entlasten". Zudem plant der TuS-Coach für die kommende Saison mit den A-Jugendlichen Jonathan Karow und Lennart Haas. Mit einem weiteren erfahrenen Akteur steht der Klub noch in Verhandlungen, die innerhalb der nächsten 14 Tage abgeschlossen sein sollen. Saisonziel 2009/10 ist ein Platz unter den ersten vier in der höchsten Hamburger Klasse und damit die Startberechtigung für die neue Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein (ab 2010/11).