Gesamtsieger HSV Stealers tritt mit seinen Bundesliga-Assen an und zieht damit den Ärger der Gegner auf sich.

Holm

In den USA erfreut sich Slowpitch größter Beliebtheit. "Dort gibt es sogar spezielle Ligen", weiß Annette Wille, stellvertretende Abteilungsleiterin der Westend 69'ers und Mitorganisatorin des 17. Holmer Baseballturniers. Der Spaß soll bei dieser Variante der uramerikanischen Sportart im Vordergrund stehen: Ob ganze Familien oder Rentner - jeder kann Slowpitch spielen. Der Unterschied zum Baseball besteht vor allem in vereinfachten Regeln, einem größeren Ball und einem kleineren Spielfeld.

"Der Pitcher wirft den Ball langsam in die Höhe und nicht mir großer Geschwindigkeit", erklärt Henning Lorenz, und der muss es wissen, gewann er doch im Vorjahr in Holm den so genannten "Fun-Oscar". "Damit belohnen wir besonders originelle Einfälle während der Slowpitch-Veranstaltung", erläutert Annette Wille. Auch in diesem Jahr war die Entscheidung, wer die beliebte Trophäe für das beste Outfit bekommen sollte, enorm schwierig. Am Ende durften sich die Lübecker "Cracker Jacks" freuen, die alle Spiele in Piratenkluft absolvierten.

Beim großen Baseball-Turnier sorgte vor allem die "Dominikanische Mannschaft" für Aufsehen. Die Akteure, die allesamt aus der Dominikanischen Republik stammen, bei verschiedenen Hamburger Klubs spielen und gemeinsam für das Holmer Turnier gemeldet hatten, belegten den vierten Platz. Das Sieger-Preisgeld in Höhe von 500 Euro kassierten aber erwartungsgemäß die HSV Stealers, die sich im Finale mit 13:2 über die aus Köln angereisten "Timmendorf Strand Tigers" durchsetzten. Die Überlegenheit kam nicht von ungefähr, denn: "Die Hamburger sind mit ihrer Bundesliga-Truppe angereist", verriet Sascha Barz von den Holm Westend 69'ers, die Fünfte wurden. Dass die Stealers zu diesem Anlass mit einer derart starken Formation antraten, sorgte aber unter den übrigen Teilnehmern für reichlich Unmut. Die meisten Mannschaften hatten höchstens Regionalligaformat und wollten in Holm einfach nur ihren Spaß haben. "Das besondere Flair geht verloren", lautete der allgemeine Tenor.

Abseits der Felder kam der Spaß aber nicht zu kurz. Dafür sorgte zum einen die Band "The Silent Society Killers", die Aktiven und Zuschauern am ersten Turnierabend ordentlich einheizte, und zum anderen die Players Night in der Wedeler Diskothek "Shooters". Dort wurden die letzten Unermüdlichen noch um 6 Uhr morgens auf der Tanzfläche gesichtet, und so waren sich bei der Verabschiedung alle einig: "2010 kommen wir wieder."