Bittere Pille für den Hamburger Handball-Oberligisten TuS Esingen: Eigengewächs Florian Bitterlich (24) und der Schenefelder Matthias Karbowski (26), beide zuletzt beim TSV Altenholz in der 2. Bundesliga Nord aktiv, werden nicht nach Tornesch wechseln, sondern sich gemeinsam dem SV Henstedt-Ulzburg (Oberliga Schleswig-Holstein) anschließen.

Tornesch -

Esingens Trainer Kay Germann, der zuvor schon Christian Jürchott in diese Richtung hatte ziehen lassen müssen, macht aus seiner Enttäuschung über den Rückzieher der Rückraum-Asse kein Hehl: "Sie hatten schon zugesagt, ich habe fest mit ihnen gerechnet." Zugleich räumt der 42-Jährige aber auch ein, dass beide sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hätten. "Wir saßen bei mir zu Hause zusammen, als sie damit herausrückten, und sie waren doch ziemlich kleinlaut", berichtet Germann.

Seiner Auffassung nach hatten Bitterlich und Karbowski letztlich den finanziellen Verlockungen des SV Henstedt-Ulzburg nicht widerstehen können. "Die Summen, die dort gezahlt werden, sind für einen Verein für den TuS Esingen utopisch", so Germann, für den die üppigen Bezüge der Ex-Altenholzer im Kreis Segeberg zudem in keiner Relation zu den sportlichen Anforderungen in der Oberliga Schleswig-Holstein stehen. Am guten Verhältnis Germanns zu den Spielern, die beide schon bei ihm trainierten, werde sich im übrigen nichts ändern.

Bis zum Saisonbeginn im September adäquaten Ersatz für Florian Bitterlich und Matthias Karbowski zu finden, hält Germann für nahezu ausgeschlossen ("Die meisten Verträge sind schon unterschrieben."). Eine schlagkräftige Truppe ist für den TuS Esingen wie für die übrigen Hamburger Oberligisten aber gerade 2009/10 wichtiger denn je: Aufgrund einer Umstrukturierung der Spielklassen (eingleisige 2. Bundesliga ab 2011/12, Übergang von fünf Regionalligen zu vier 3. Ligen) qualifizieren sich nur vier Teams für die 2010/11 eingeführte Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. (fwi)