Lars Bak Andersen aus Elmshorn gewinnt das “Holsteiner Schaufenster“, in der Dressur siegt der Pinneberger Wieger de Boer zweimal.

Wedel/Elmshorn

Es ist 7 Uhr in der Früh: Für Lars Bak Andersen beginnt ein langer Arbeitstag. Der 30-jährige Springreiter schwingt sich in den Sattel eines talentierten Nachwuchspferdes und dreht die ersten Runden. Sein Terminplan steht fest: Heute will der Leiter des Springstalles des Holsteiner Verbandes Elmshorn zwölf junge Pferde arbeiten.

Lars Bak Andersen ist bestens gelaunt, denn beim Pfingstturnier in Wedel gehörte er zu den erfolgreichsten Reitern. "Es ist gut gelaufen für mich auf dem Catharinenhof", berichtete der gebürtige Däne, der beim Holsteiner Verband vor acht Jahren Nachfolger von Bo Kristoffersen geworden war.

Der zweimalige dänische Meister (1998, 2000), der das Reiterhandwerk im Stall des Chefs vom Lego-Konzern, Kjeld Kirk Kristiansen erhielt, bewies besonders beim S-Springen "Holsteiner Schaufenster" sein reiterliches Können. Nach zwei von vier Etappen liegt Andersen in der Gesamtwertung mit 32 Punkten klar in Führung. Sieht er sich schon als Gesamtsieger und Gewinner der Sonderprämie in Höhe von 3000 Euro?

"Keinesfalls", erwidert er. "Aber die noch ausstehenden Prüfungen in Hademarschen und das Finale in Behrendorf kann ich relativ gelassen angehen. Sollte ich mich beide Male im Vorderfeld platzieren können, habe ich gute Chancen."

Seine Fans glauben, dass das Tiefstapelei ist, hat Andersen doch die ersten beiden Etappenziele der Traditionsserie in Böbs und Wedel doch erfolgreich hinter sich gebracht. Und im vergangenen Jahr war er auch schon Gesamtsieger. Im Finale hatte er Nekton gesattelt.

Zum Auftakt der Serie in Böbs hatte Andersen mit Boritas gewonnen. Diesmal riss der Holsteiner Hengst auf dem Catharinenhof ein Hindernis und kam deshalb nicht ins Stechen. Aber Lars Bak Andersen hatte noch zwei weitere Eisen im Feuer. Mit Quadrigo war er Schnellster aller neun Teilnehmer im Stechen, aber ein Abwurf ("Es war ein leichter, vermeidbarer Flüchtigkeitsfehler") sorgte dafür, dass er nur auf Rang fünf kam. Mit Nekton dagegen, seinem bewährten Deckhengst, siegte Andersen nach einer fehlerfreien Vorstellung mit einem Vorsprung von vier Zehntelsekunden vor Thomas Voß aus Schülp.

Ebenfalls das Stechen erreichten Sören von Rönne mit Cumana und seine Lebensgefährtin Charlotte Lund (beide RFV Uetersen) mit Andante, die nach leichten Patzern auf Rang sieben und acht landeten. Ziel des "Holsteiner Schaufensters" ist es, die Qualität des Springsports in Hamburg und Schleswig-Holstein zu steigern.

Kurz nach 18 Uhr: Feierabend für Lars Bak Andersen und seine Holsteiner Pferde. Am kommenden Dienstag und Mittwoch sind die Jüngsten an der Reihe. Dann sollen die Vier- bis Sechsjährigen beim Elmshorner Landeschampionat ihr Können zeigen. "Ich habe zwei talentierte Sechsjährige im Stall", sagt Andersen.

Hoch zufrieden trat auch Wieger de Boer die kurze Heimfahrt an. Der Pinneberger, der für den Garstedt-Ochsenzoller Reiterverein in Norderstedt startet und dort auch seinen Stall unterhält, setzte sich in zwei Dressurprüfungen durch. Der gebürtige Niederländer, dessen Tochter Sarah auch erfolgreich im Sattel sitzt, gewann jeweils mit Top-Pferd Kupferman.