Wedel/Hamburg

Der Champagner floss, und Carsten-Otto Nagel ließ sich gerne feiern. Der 46 Jahre alte Profireiter, der seit 1992 beim Stall Moorhof beschäftigt ist und hier auch seine Ausbildung zum Pferdewirtschaftsmeister abgeschlossen hatte, zeigte am Sonnabend in der dritten Wertungsprüfung der Global Champions-Tour in Klein Flottbek eine fabelhafte Leistung und wurde mit Corradina hinter dem Brasilianer Bernardo Alves mit Chupa Chup Zweiter.

"Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der Schimmelstute, es ist gewaltig schön, sie zu reiten", sagte Carsten-Otto Nagel nach der Siegerehrung. "Immerhin hatte eine lange Pause, und dieses schwere Springen war das erste in diesem Jahr." Für den Stall Moorhof gab es in dem mit 285 000 Euro dotierten Springen noch eine Prämie in Höhe von 57 000 Euro. Die Champions Tour wurde vor wenigen Jahren vom niederländischen Springreiter und Kaufmann Jan Tops konzipiert und ins Leben gerufen.

Im Derby startete Nagel gestern mit Calle Cool, doch diesmal lief es einfach nicht. Vier Abwürfe waren zuviel des Guten und so landete das Paar nur im geschlagenen Feld. Die nächsten Ziele des Moorhofers in den nächsten Wochen sind nun Turnierteilnahmen in St. Gallen und Aachen. Dazwischen liegen noch die deutschen Meisterschaften in Balve (Südwestfalen/Sauerland). Corradina wird von Nagel aber nur dosiert eingesetzt.

Auf der inoffiziellen Starterliste des 80. Deutschen Springderbys tauchte etwas überraschend der Name Sören von Rönne (Neuendeich) auf. Der hatte am Donnerstag nach der 1. Qualifikation gegenüber der Pinneberger Zeitung klipp und klar geäußert, dass ein Derbystart für sein Pferd Chester noch zu früh käme. Dann wurde das Rätsel jedoch gelöst: Von Rönne, mit Iberio vor sieben Jahren Derby-Triumphator, war versehentlich auf die Liste gekommen.

Viel fehlte nicht, dann hätte Yvonne Dude am vorletzten Derbytag auf dem Siegerpodest gestanden. Die 30-jährige Immobilienkauffrau aus Tangstedt, die mit zwei Nachwuchspferden nach Klein Flottbek kam, erreichte in den SML-Prüfungen für Amateure zweimal einen sechsten Rang, jeweils nicht weit hinter den Siegern.

In der "Small Tour" zeigte der sechsjährige Curtis Croix sein Sprungtalent, und in der "Large Tour" trug der zwei Jahre ältere Karolo seine Reiterin sicher über die Hindernisse. Beate und Dietmar Dude, Eltern der Hobbyreiterin, freuten sich sehr über das tolle Abschneiden ihrer Tochter. Der ehemalige Derbychef ist seit vielen Jahren Stellvertretender Vorsitzender des Norddeutschen- und Flottbeker Reitervereins.

Für das Derby hatte Yvonne Dude diesmal kein Pferd zur Verfügung. Ihr Schweizer Wallach United MG, mit dem sie sechs Mal auf dem schwierigsten Parcours der Welt startete, ist bereits 18 Jahre alt und soll sein Gnadenbrot erhalten. Die Stute Cynthia, die im vergangenen Jahr in der Derby-Qualifikation dabei war, ist eingegangen.