Zum Glück hatte ja Florian Gehlhaar, jetzt 26 Jahre alter Mittelfeldspieler der zweiten Mannschaft, Geburtstag.

Rellingen - Der öffnete sofort seinen Kummerkasten, nämlich den Kühlschrank mit den alkoholischen Getränken. Als seine Gäste kamen die Oberliga-Fußballer des SC Egenbüttel gegen Ende eines deprimierenden Abends noch auf fröhliche Gedanken. Am Morgen danach aber war alles - nüchtern betrachtet - ziemlich deprimierend. Am Moorweg brennt jetzt die Rote Laterne, nachdem die Rellinger beim bisherigen Tabellenletzten Voran Ohe eine 3:7 (2:2)-Niederlage bezogen. Für SCE-Kapitän Hossein Zolfaghari stellte die Leistung im zweiten Durchgang schlichtweg "eine echte Blamage" dar. Dass sie verlieren, daran haben sich die Rellinger mittlerweile gewöhnt. Dass sie unter die Räder geraten, das ist neu. "Die Luft ist raus, mehr war nicht drin", urteilte Geschäftsführer Dirk Förster noch moderat. "Diverse Fehler hätte wir uns trotzdem nicht erlauben dürfen", entgegnete Zolfaghari, der sich von dieser Kritik nicht ausschloss: "Das vierte Gegentor war ausschließlich mein Verschulden."

Als einer, der am vorletzten Spieltag genau so ungern verliert wie am zweiten, richtete sich der Zorn des Kapitäns auch ein bisschen gegen den Schiedsrichter. Der drückte beide Augen zu, als sich Ohes Stürmer Matthias Heidrich gleich zu Beginn ein übles Foul an Henning Hermann leistete. Hätte Zolfaghari die Pfeife im Mund gehabt, wäre es "glatt Rot, nichts anderes" gewesen. Heidrich schoss später drei Tore für die Gastgeber (18., 53., 68.), zudem kamen für den FC Voran Dennis Carl (44., 90.), Ibrahim Kilic (51.) und Oliver Lindemann (86.) zu Torerfolgen. Zolfaghari bedauerte Mitspieler Stefan Steen zwischen den Rellinger Torpfosten: "Unsere ärmste Sau." Hermann (12.) und Dennis von Bastian (25.) hatten den SCE jeweils nach Vorarbeit von Jan Fritz und Philipp Taubitz zweimal in Führung geschossen. Das 3:4 der Gäste resultierte nach Foul an Tim Sonnenschein aus einem von Hermann verwandelten Strafstoß (66.). (wh)