Es passierte gleich am ersten Hindernis: Pialotta, die neunjährige Schimmelstute, war nicht aufmerksam genug - und schon fiel die oberste Stange.

Hamburg - Kurz darauf war ihrem Reiter Nisse Lüneburg aus Hetlingen klar: Die erste Qualifikation zum 80. Deutschen Springderby in Klein Flottbek würde er nicht zu Ende reiten. Und so kam es denn auch: Nach dem vierten Hindernis gab der Bereiter aus dem Turnierstall von Wolfgang Herz (Stall Margarethenhof/Wedel) auf.

"Pialotta ist einfach noch zu unerfahren", sagte Nisse Lüneburg nach seinem Ritt. "Aber sie wird ihren Weg sicherlich machen." Dass die Holsteiner Stute das Talent zu einem hervorragenden Springpferd hat, das hatte sie in der Eröffnungsprüfung bewiesen. Pialotta belegte nach einer erstklassigen Vorstellung mit null Strafpunkten den sechsten Platz. Diese Leistung wurde mit 120 Euro für ihren Besitzer Detlef Scheel belohnt. Im Derby sollte die Stute ohnehin nicht an den Start kommen - auch wenn sie sich qualifiziert hätte.

Auch Sören von Rönne aus Neuendeich wollte den zehn Jahre alten Chester nur testen. Am dritten Sprung in der Qualifikation unterlief dem Schimmelwallach ein Fehler, so sprang nur Platz 25 heraus. "Ein Derbystart war von mir nicht geplant", sagte von Rönne. "Chester ist noch nicht weit genug."

Umso mehr freute sich von Rönne über das gute Abschneiden seiner Schwägerin Tina Lund (Dänemark). Die Schwester von Charlotte Lund, der Lebensgefährtin von Sören von Rönne, legte mit dem zwölfjährigen Wallach Zamiro einen fabelhaften Ritt hin, blieb fehlerfrei und kam auf den dritten Rang.

Zu den zwölf Teilnehmern, die in der ersten Qualifikation keinen Fehler machten, gehörte auch Carsten-Otto Nagel (Wedel). Mit dem zwölfjährigen Wallach Calle Cool hielt er sich vorsichtig zurück und wurde am Ende Zehnter. Für das Derby am Sonntag gilt Nagel erneut als Mitfavorit. Er hat außerdem noch zwei hohe sportliche Ziele für dieses Jahr: Er möchte erneut Gesamtsieger der Riders Tour werden und außerdem bei der Europameisterschaft im August in Windsor dabei sein.

Janne-Friederike Meyer aus Schenefeld, Zweite der Riders Tour 2008, ist schon wieder groß in Form. Im Qualifikationsspringen zum "Championat von Hamburg", dotiert mit 35 000 Euro und gleichzeitig die Qualifikation zum "Großen Preis" am Sonnabend (Preisgeld 285 000 Euro) erreichte sie mit Lambrasco durch einen fehlerfreien Ritt im Normalparcours das Stechen. Bei Donner, Blitz und strömendem Regen belegte sie hinter Meredith Michaels-Beerbaum mit Checkmate den zweiten Rang. Die Siegerin erhielt einen Mercedes im Wert von 35 000 Euro. Carsten Otto Nagel landete mit Corradina auf dem dritten Platz. (hej)