Die Zuschauer im Ballpark des Holmer Sportzentrums staunten nicht schlecht.

Holm - Als "Opener" der Softball-Bundesligapartie der Holm Westend 69'ers gegen die Brauweiler Raging Abbots liefen die drei- bis sechsjährigen Mädchen und Jungen aus dem örtlichen Kindergarten "Arche Noah" an der Seite der Holmer Damen mit ein. "Da steht unsere Zukunft" freute sich die stellvertretende Abteilungsleiterin Annette Wille, um deren Gemütslage es ansonsten nicht zum Besten stand.

Ursache der Unzufriedenheit: Die Gemeinde Holm hat der Base- und Softballsparte des TSV eine finanzielle Unterstützung für die diesjährige Bundesligaspielzeit verweigert. "Es soll nur der Breitensport gefördert werden", ärgert sich Wille. Auch die örtlichen Firmen zeigen den 69'ers zumeist die kalte Schulter. Einige Unternehmen aus Wedel, Heist oder Moorrege zeigen sich da großzügiger und unterstützen die Sisters.

Angesichts dieser finanziellen Sorgen geriet die Freude über den ersten Saisonerfolg etwas ins Hintertreffen. Der Spielplan schien sich dabei stark am Fußball orientiert zu haben. Viermal gegen dasselbe Team - da fühlte sich mancher Beobachter an die "Werder-Wochen" beim HSV erinnert. Doch im Softball hat die Terminballung einen anderen Grund. "Die Teams wollen einfach Fahrtkosten sparen", weiß Annette Wille, und so traten die Raging Abbots aus Brauweiler in der Nähe von Köln gleich zweimal zu je zwei Begegnungen in Holm an. Nach zwei deutlichen Niederlagen am ersten Tag (0:9, 0:14) überraschte die Truppe von Trainer Frank Böhrens jedoch mit einer couragierten Leistung und gewann Match drei mit 5:4. Zum Abschluss war dann einfach "die Luft raus", wie Pressesprecher Torsten Meeder bemerkte. Nach dem fünften Inning war beim Stande von 14:1 für die Gäste alles vorbei. Trotzdem macht der erste Erfolg ein bisschen Mut. Vielleicht gelingt den Holmerinnen ja am Sonntag eine Überraschung beim amtierenden deutschen Meister, den Hamburg Knights. (tb)