Mitten in die Förderkreis-Sitzung des TSV Wedel platzte der Anruf von Peter von der Born.

Uetersen/Wedel - "Leute, wir sind Meister", teilte der Stadionsprecher, der sich nach Uetersen aufgemacht hatte, Manager Detlef Kebbe mit. Die Freude darüber war groß, aber nicht überschwänglich. Viel lieber hätten die Wedeler Landesliga-Fußballer den Titelgewinn in der Hammonia-Staffel mit mindestens einem Unentschieden im Heimtreffen am Sonntag um 15 Uhr gegen den FC Süderelbe perfekt gemacht. Das ist nun nicht mehr nötig, nachdem Konkurrent TSV Uetersen im Nachholtreffen gegen den SC Nienstedten lediglich ein 1:1 (0:0) zustande brachte.

Später meldete sich dann auch noch Uetersens Ligaobmann Arne Hennings, um dem Rivalen zur Rückkehr in die Oberliga zu gratulieren. Rund um das Rosenstadion aber macht sich nun die Angst breit, dass auch noch der zweite Rang verfehlt wird. Die Stimmung ist am Tiefpunkt angelangt, zumal für ein Entscheidungsspiel der Landesliga-Vizemeister außer den Dauerverletzten Frank Saaba und Helge Kahnert auch Serge Haag (dreifacher Bänderriss in der Schulter) und Zweittorwart Dennis Albarus-Lange (Zehenbruch) ausfallen würden. Stefan Fleischanderl und Christian Förster haben sich möglicherweise so schwer am Fuß verletzt, dass sie im Heimtreffen am Sonntag um15 Uhr gegen den TuS Holstein nicht zur Verfügung stehen. "Uns strapazieren die vielen Zusatztermine mehr, als ich gedacht habe", räumte Uetersens Trainer Peter Ehlers ein.

Für Christian Kilb lohnte es sich als Schütze des 1:0 (82.), trotz einer schmerzhaften Rippenprellung auf die Zähne gebissen zu haben. Der Ausgleich per Freistoß folgte in der 88. Minute. Die Wedeler bestellten unterdessen bei Ebay eine Meisterschale, die am Sonntag von einem hochrangigen Vertreter der Stadt überreicht werden soll. Im Anschluss an das Spiel ist eine Feier mit 100 Liter Freibier für die Fans geplant. (wh)