“Und dafür versäume ich nun 'Dr. House'!“ Mit diesem Stoßseufzer dürfte ein Tornescher Handball-Fan vielen “Leidensgenossen“ in der Halle Klaus-Groth-Straße aus der Seele gesprochen haben.

Tornesch/Ellerbek - Statt sich das Finale um den Hamburger Pokal der Männer, in dem der gastgebende TuS Esingen Kreisrivale TSV Ellerbek 28:34 (12:16) unterlag, anzuschauen, hätten sie den Abend auch anders verbringen können - etwa vor dem Fernsehgerät.

Im falschen Film hatte sich während der Partie Esingens Trainer Kay Germann gewähnt. Genau genommen erlebte er aber die Wiederholung einer schlechten Serienfolge, hatte sein Team doch schon eineinhalb Wochen zuvor am selben Ort gegen den Hamburger Meister zum Oberliga-Ausklang 23:30 verloren. "Das war ein Spiegelbild des Punktspiels: Wir haben dieselben Schwächen gezeigt und sogar noch schlechter gedeckt."

Dabei hatte es zunächst den Anschein, als könnten die Tornescher den Gästen die - vom DHB-Pokal-Aus gegen Bielefeld/Jöllenbek im August 2008 abgesehen - erste Saisonpleite beibringen: 3:0 führte der TuS nach fünf Minuten. Doch davon zeigte sich der Meister ebenso wenig beeindruckt wie von zwei frühen Zeitstrafen gegen Tarek Fejry, nach einer Viertelstunde lag er 8:6 vorn - zum Verdruss von Germann ("Von den acht Gegentoren fielen sechs nach Fehlern.").

Einmal in Führung, waren die Ellerbeker, deren überragender Torhüter Björn Rose eine Esinger Chance nach der anderen vereitelte, auf dem Weg zum Double nicht mehr aufzuhalten. "Wir waren auch taktisch überlegen", stellte TSV-Trainer Claas-Peter Schütt zufrieden fest, der für die harten Strafen der Schiedsrichter, die unter anderem Bastian Blietz für Meckern zweimal zwei Minuten aufbrummten, kein Verständnis hatte. Ein Sonderlob gab es nicht nur für Rose, sondern auch für A-Jugend-Spieler Tobias Knösel.

Ebenfalls nicht mit Anerkennung sparte Detlev Reimer als Vertreter des Verbandes bei der Pokalübergabe an Rouven Alimi: "Ihr habt gezeigt, wer in Hamburg Herr im Haus ist." Für die Regionalliga-Saison 2009/10 gab der HHV-Vizepräsident Aufsteiger Ellerbek aber auch mahnende Worte mit auf den Weg: "Haltet bloß die Klasse!" (fwi)

Tore/Siebenmeter: TuS Esingen: Jan-Henning Himborn (9), Till Krügel (4), Ingo Ahrens (4/2), Thomas Stegmann (4/3), Benedict Philippi (3), Dennis Lißner (2), Daniel Quilitzsch, Nils Rosenowsky (je 1), TSV Ellerbek: Matthias Menzel (6), Bastian Blietz, Fokko Erdmann, Tobias Knösel (alle 5), Jonas Mecke (4), Rouven Alimi (3), Tarek Fejry, Christian Brandt (je 2), Torben Reimers (2/2).