Trotz des Erfolges im Nachholspiel droht den Halstenbekern dasselbe Schicksal wie dem Nachbarn.

Halstenbek/Rellingen

Claus-Dieter Hinz, Pressesprecher des SC Egenbüttel, sagte es Hans Jürgen Stammer, Manager der SV Halstenbek-Rellingen, direkt ins Gesicht: "Gegen euch würden wir auch nächste Saison gerne wieder Derbys austragen."

Dazu kann es immer noch kommen, auch wenn die Spielvereinigung das Nachholtreffen gegen den SCE 2:1 (1:1) gewann. Endgültig besiegelt ist damit der Abstieg der Mannschaft vom Moorweg, doch den Halstenbekern droht nach wie vor das Schicksal, den Nachbarn in die Landesliga begleiten zu müssen. Regelmäßige Beobachter sprachen zwar von einer verbesserten Leistung im Vergleich zu den vergangenen Wochen. "Doch was wir zurzeit anbieten, entspricht nicht meinen Vorstellungen von Fußball", sagte HR-Trainer Thomas Bliemeister, der mitten in der Saison geholt wurde, einen Scherbenhaufen zu kitten. Er selbst werde bis zum letzten Spieltag für HR kämpfen, versicherte der Freund der gepflegten Kombinationen.

Frühere Siegertypen wie Daniel Stars, Marco Kebbe und Oliver Wroblewsky verstehen es - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr, das Team zu führen. Dieser Eindruck drängte sich diesmal auf. Kreativität war nur im Ansatz zu erkennen, so zum Beispiel in der 26. Minute, als sich Maik Grabow und Sascha Kremer auf der linken Seite ganz geschickt durchmogelten. Letztlich konnte Kremer den Ball dann an Torwart Stefan Steen vorbei über die Torlinie spitzeln. Es war das 1:1, nachdem Tim Vollmer in der 22. Minute Jan Fritz gerempelt und Henning Hermann den umstrittenen Strafstoß zum 1:0 der Gäste verwandelt hatte.

Der entscheidende Treffer blieb dem von Bliemeister aus der Versenkung (zweite Mannschaft) hoch geholten Ali Arslan überlassen. Der kleine Flügelflitzer umkurvte mühelos Tobias Müller und schoss den Ball dann flach in die rechte Ecke. "Auf uns wartet eine Menge Arbeit", stellten die zukünftigen SCE-Trainer Holger Podein und Olaf Ohrt unter dem Tribünendach nicht nur wegen dieser Szene fest. Weiteres Lehrgeld zahlte Müller in der 88. Minute, als er nach einem Foul von Wroblewsky die Gelbe Karte forderte. Schiedsrichter Markus von Glischinski (SC Eilbek) reagierte konsequent mit Gelb und damit Gelb-Rot, aber für Müller - Unsportlichkeit, Dummheit.

Ein lauter Ausruf der grenzenlosen Erleichterung von Manager Stammer begleitete den Abpfiff gleich darauf. Hätte SCE-Kapitän Hossein Zolfaghari den Ball nach einem Freistoß von der Mittellinie, den Mario Schacht ausführte, nicht über das Tor geschossen (71.), wäre es wohl wieder ein Reinfall geworden.

So aber winkt den Halstenbekern die Möglichkeit, sich mit einem Sieg am Sonntag um 15 Uhr beim Drittletzten Vorwärts/Wacker Billstedt ein weiteres Stück vom Gefahrenbereich zu entfernen. Der SC Egenbüttel sieht im Heimtreffen morgen um 19.30 Uhr gegen Tabellenführer Bergedorf 85 der nächsten Niederlage ins Auge.