Ein Elmshorner Spieler, der nach dem Abpfiff eine Schlägerei anzetteln will. Ein Trainer, der seiner Mannschaft charakterliche Defizite vorwirft. Platzverweise ohne Ende.

Pinneberg

Am drittletzten Spieltag bei den Kreisliga-Fußballern in der Staffel 8 kochten die Emotionen sichtlich über.

Nur mit äußerster Mühe konnte Cuma Dagci (Gencler Birligi) davon abgehalten, nach dem Abpfiff der Partie beim TV Haseldorf (2:1) Unheil anzurichten. "Er hat mir und meinen Spielern körperliche Gewalt angedroht", berichtete TVH-Trainer Stefan Dösselmann. Der Schiedsrichter reagierte mit der Farbe der Liebe, nachdem zuvor (48.) schon der Haseldorfer Oke Sörensen die Rote Karte gesehen hatte. Dabei hatte der Tabellendritte nicht etwa verloren, sondern Meister TVH die erste Niederlage nach 15 Partien zugefügt.

"Angesichts solcher Vorkommnisse darf man es uns nicht verübeln, dass wir uns Holm und nicht Gencler als Begleitung in die Bezirksliga wünschen", sagte Dösselmann außerdem. Das 1:2 seiner Mannschaft hatte Matthias Köller erst kurz vor dem Abpfiff erzielt.

"Dieses Auftreten ist mir gegenüber nicht in Ordnung. Diese Mannschaft ist charakterlos bis zum Gehtnichtmehr", schimpfte Wolfgang Geelhaar. Acht Niederlagen hatte der scheidende Coach des SSV Rantzau seine Spieler verteidigt, nach dem 2:6 (0:2)-Debakel beim TuS Appen nun nicht mehr. Gegenwehr leisteten die Barmstedter nur in einer kurzen Phase, als Irfan Aydin (Foulelfmeter) und Michel Quaak den 0:3-Rückstand auf 2:3 verkürzten. Tore von Tim Kleinig, Lasse Kaland, Danny Peters (Foulelfmeter), Vitali Bauer, Björn Kaland und Christian Hase besiegelten ihren neunten Reinfall am Stück.

Mit neun Mann gegen elf retteten die Sportfreunde Pinneberg einen Punkt gegen den 1. FC Quickborn . Als Memet Imre, Schütze des 2:3 (76.), nach dem 3:3 von Dennis Rudloff (87.) auf dem Weg zum Anstoßkreis gerempelt wurde, flog der Dritte. "Hundesohn", fluchte Imre und sah die Rote Karte. Marco Zeumer per Eigentor, Christian Todtenhaupt und Felix Schmidt hatten zunächst für die 3:1-Führung von Absteiger Quickborn gesorgt. Zwischendurch war Sascha Mohorn das 1:2 der Pinneberger gelungen.

Die SV Halstenbek-Rellingen II begrub ihre Aufstiegsambitionen mit einer 1:2 (1:0)-Niederlage bei der SV Lieth II . Nach dem 0:1 von Ronny Schrader (6.) bastelten Maxim Moor (60.) und Torben Pingel per Foulelfmeter (77.) einen dünnen Strohhalm, an den sich die Klein Nordender im Abstiegskampf noch klammern können.

Der SV Hörnerkirchen verschaffte sich dank des 3:0 (1:0) nach Toren von René Karpinski (2) und Björn Lefenau beim SC Ellerau etwas Luft am Tabellenende. Gefährdet ist weiter der Heidgrabener SV , dem Maik Siebels nach dem 0:1 von Tim Ossenbrüggen eine Viertelstunde vor Schluss das 1:1 (0:0) gegen den TSV Heist sicherte. In den Sog nach unten ist nun auch der TSV Uetersen II nach der 0:2 (0:1)-Niederlage bei Eintracht Rellingen angekommen. Fünf Teams zittern noch um den Klassenerhalt.

Weitere Rote Karten am 28. Spieltag: Torben Dencker (SSV Rantzau/75.), Niklas Lorenzen (Sportfreunde/78.), Torben Pingel (Lieth II/90.); Gelb-Rote Karten: Daniel Schirmer (SSV Rantzau/63.), Selcuk Sahin (Sportfreunde/60.), Christoph Berg (Lieth II/70.).