Mutlos und enttäuscht verließen die Spieler der SV Halstenbek-Rellingen den Platz. Die Akteure von Barmbek-Uhlenhorst scherzten dagegen und klopften sich gegenseitig auf die Schultern. Nur die Zuschauer machten keine Anstalten, von ihren Sitzen aufzustehen.

Warum auch? Schließlich waren erst 45 Minuten gespielt. Zwar führte BU nach Toren in der 24. und 44. Minute mit 2:0, aber, so glaubten die HR-Fans, das Blatt würde sich bestimmt noch wenden.

Das tat es aber nicht. Nach 90 Minuten Spielzeit hatten die HR-Oberligafußballer die Partie sogar mit 0:3 verloren, denn Torhüter Dennis Schultz musste den Ball in der 83. Minute noch einmal aus dem Netz holen. Statt sich, wie erhofft, ein weiteres Stück aus dem Abstiegssumpf zu entfernen, hat sich die Gefahr für HR wieder vergrößert.

Das sah auch Trainer Thomas Bliemeister in seiner Spielanalyse so: "Das war eine klägliche Vorstellung, so darf man nicht auftreten im Kampf um den Klassenerhalt. Mir scheint, drei Spiele innerhalb einer Woche waren ein bisschen zuviel. Wir haben heute vollkommen verdient verloren." Die Niederlage kreidete der Coach der Spielvereinigung offensichtlich zu einem Großteil seiner Hintermannschaft an: "Zunächst hätten wir ein 0:0 halten müssen. Dann hätte unser Angriff gegen die Barmbeker, die in dieser Saison bereits 51 Gegentore kassiert haben, bestimmt irgendwann getroffen."

Während Bliemeister in der zweiten Halbzeit auf der HR-Spielerbank Platz nahm und schweigend zusah, wie sich seine Spieler vergeblich abmühten, machte es sich BU-Coach Peter Martens am Spielfeldrand auf einem weißen Plastikstuhl bequem und rauchte hin und wieder eine Zigarette. Er hatte allen Grund zur Zufriedenheit und sagte später: "Das war heute eine gute Vorstellung meiner Mannschaft."

Für die SV Halstenbek-Rellingen dagegen bleibt es ernst, der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz beträgt nur zwei Punkte. Und wieder steht eine "englische Woche" bevor, die durchaus eine Vorentscheidung bringen kann. Zwischen den Auswärtsbegegnungen beim SV Lurup und beim SC Vorwärts/Wacker kommt am 5. Mai der vermutliche Absteiger SC Egenbüttel zum Jacob-Thode-Platz.