Sonntag gastiert der FCE, dem das letzte Tor erst in der neunminütigen Nachspielzeit gelingt, bei Spitzenreiter Wedel.

"Es war mein Fehler", räumte David Grabke ein. Als dem eingewechselten Mittelfeldspieler des TSV Uetersen in der 86. Minute ein Abwehrschlag vor dem Strafraum missglückte, sorgte Ferdinand Adelmann mit einem Volleyschuss aus 18 Metern für die 2:1-Führung des FC Elmshorn. Beim Abpfiff 13 Minuten später hatten die Elmshorner Landesliga-Fußballer das Verfolgerduell der Hammonia-Staffel gar 4:1 (1:0) gewonnen.

13 Minuten später, also neun Minuten Nachspielzeit - das hatte einen Grund. In der 48. Minute, als Uetersens Tobias Brandt nach einem Steilpass von Serge Haag dem FCE-Gehäuse entgegenstrebte (und dann verzog), sackte an der Seitenlinie Schiedsrichter-Assistent Björn Stein (Germania Schnelsen) zusammen. Nach längerer Pflege von Uetersens Betreuer Uwe Wolter stellte sich heraus, dass Stein nicht weitermachen konnte - Verdacht auf Muskelfaserriss. Der unter den Zuschauern weilende Rainer Sierk erklärte sich bereit einzuspringen. "Es war selbstverständlich kein Abseits", versicherte der erfahrene Unparteiische (Union Tornesch) und ließ die Anfeindungen der TSV-Fans nach dem 4:1 von Antonio Ude (siebte Minute der Nachspielzeit) lächelnd an sich abprallen.

Peter Ehlers schwoll unterdessen der Kamm. "Die Elmshorner haben eine tolle Mannschaft, auf die darf sich die Oberliga freuen", sagte Uetersens Trainer mit hochrotem Gesicht. Was wie Lob klang, war in Wahrheit heftige Kritik, vor allem an Antonio Ude, der Gegenspieler Christian Förster ständig provozierte. Als sich Förster schließlich mit einer rustikalen Grätsche revanchierte, sah er Gelb-Rot (90.).

Es war vor knapp 500 Besuchern kein Spiel für schwache Nerven, nicht immer ein gutklassiges, aber geprägt von schönen Toren. Den Anfang machte Marc Rosin, der eine Flanke des starken Adelmann direkt zum Elmshorner 1:0 verwertete (33.). Dann staunte selbst Trainer-Urgestein Bert Ehm (SC Victoria), der es sich neben FCE-Sportchef Eugen Igel auf einem Plastikstuhl mit Kissen gemütlich gemacht hatte, Bauklötze. "Der wird doch nicht direkt schießen", sagte er, als Serge Haag bei einem Freistoß 33 Meter vor dem Elmshorner Tor Anlauf nahm. Der Ball schlug rechts oben zum 1:1 ein, FCE-Schlussmann Sascha Blaedtke zeigte keine Reaktion.

Seine Klasse in Tornähe zeigte Ude, der den Ball nach Vorarbeit von Krzysztof Graczyk ebenso souverän in der rechten Ecke unterbrachte (3:1/89.) wie beim 4:1 nach Zuspiel des eingewechselten André Stemmann. "So wollen wir auch beim TSV Wedel auftreten, mutig und offensiv. Etwas anderes können wir auch nicht", kündigte FCE-Coach Bernd Bressem vor dem Topspiel am Sonntag (15 Uhr, Elbestadion) an. Die von Andreas Reinke, Trainer des Pokalgegners SC Concordia, beobachteten Uetersener wollen ihre gesunkenen Aufstiegschancen zeitgleich beim TSV Sparrieshoop wahren.