Der TSV bleibt dank des 33:32 über Ahrensburg auch im 21. Punktspiel ohne Niederlage. Die Finanzierung der Regionalliga-Saison ist gesichert.

Die große Meisterschafts- und Regionalliga-Aufstiegsfeier mit den Fans vor Augen, den Ahrensburger TSV als vorletzten Oberliga-Gegner vor der Brust - für die Handballer des TSV Ellerbek hieß es in der heimischen Harbig-Halle Prioritäten setzen. Am Ende wurden sie allen Sätteln gerecht: Zunächst blieben sie dank des 33:32 (18:14) über den ATSV auch im 21. Punktspiel dieser Saison unbesiegt, anschließend konnte die Party steigen.

Die Souveränität, mit der sich der TSV nach dem Abstieg aus der Nordost-Liga vor einem guten Jahr die unmittelbare Rückkehr in die höhere Spielklasse sicherte, nötigte auch dem Vertreter des Hamburger Handball-Verbandes bei der Meisterehrung nach Spielende Respekt ab. In seiner 30-jährigen Tätigkeit als HHV-Funktionär, so lobte Vizepräsident Detlev Reimer in seiner Ansprache, habe er noch kein Team erlebt, "das die Oberliga derart dominiert" hätte. Gleichzeitig prophezeite er dem Titelträger aber eine schwere Saison 2009/10, sollen doch im Zuge der Einführung einer eingleisigen 2. Bundesliga die bislang fünf Regionalligen - bei einer entsprechend großen Zahl von Absteigern - in vier Staffeln einer neuen 3. Liga umgewandelt werden.

Diese Perspektive konnte die Feierlaune in Harbig-Halle aber nicht trüben. Leidtragender der überschäumenden Freude war zunächst Erfolgstrainer Claas-Peter Schütt, der eine Sektdusche über sich ergehen lassen musste. Der 31-Jährige nahm es aber gelassen, hatte sein Team doch zuvor seine Pflicht erfüllt und sich auch gegen die zu Saisonbeginn als Top-Titelfavorit gehandelten Ahrensburger keine Blöße gegeben.

Den Gästen aus dem Kreis Stormarn drohte sogar ein Debakel, als sie nach 25 Minuten 10:18 zurücklagen und zuvor schon Rückraumspieler André Peter aufgrund einer Roten Karte (nach Ellenbogenschlag) verloren hatten. "Wir hatten Ahrensburg am Boden", sagte Schütt, dessen Team später aber den Druck verminderte und es dem Gegner sogar erlaubte, mit 28:26 (49.) in Führung zu gehen. In der Schlussphase wurde den 250 Zuschauern vor dem Party-Spaß noch Spannung pur geboten: ATSV-Torwart Steffen Reider parierte eine Minute vor Spielende einen Siebenmeter, im Gegenzug verhinderte sein Gegenüber Florian Knust den Ausgleich - zu Schütts Erleichterung: "Ich hätte mich geärgert, wenn wir dieses Spiel noch verloren hätten."

Obwohl für die Ellerbeker bis Saisonende noch zwei Duelle mit Kreisrivale TuS Esingen (letztes Punktspiel am Sonnabend/Hamburger Pokalfinale) anstehen, laufen die Vorbereitungen für die Regionalliga-Spielzeit 2009/10 schon auf Hochtouren. "Der Etat steht", sieht Teammanager Uwe Watteroth die Finanzierung des Spielbetriebes mit immerhin 15 Auswärtspartien als gesichert an, Claas-Peter Schütt soll Trainer bleiben. Auch Verhandlungen mit neuen Spielern zur punktuellen Verstärkung werden bereits geführt. Eine große Lücke hinterlässt indes Anja Grimme, die nach sieben Jahren aus persönlichen Gründen ihre Betreuertätigkeit aufgibt und für ihr Engagement nach Spielende geehrt wurde. "Wir werden Anjas Aufgaben wohl auf mehrere Schultern verteilen", sagt Watteroth.

Tore/Siebenmeter: BastianBlietz (6), Matthias Menzel (5), Jonas Mecke, Fokko Erdmann, Tarek Fejry (je 4), Torben Reimers (4/4), Oliver Müller (3), Felix Schulz (2), Christian Brandt (1).