TBS-Trainer Florian Gossow zieht interessante Verstärkungen für den Landesliga-Neuling an Land - darunter Leandro Indulto.

Pinneberg. Vor ihrer Mannschaftsfeier am vergangenen Freitag in St. Pauli mussten die Fußballer von Landesliga-Neuling TBS Pinneberg noch eine im Amateurbereich ungewöhnliche Maßnahme über sich ergehen lassen. Coach Florian Gossow ordnete nämlich an, dass sich alle Spieler wiegen ließen. Wer nach dem Ende der Sommerpause am 29. Juni mehr als ein Kilogramm zugelegt hat, der wird im Training Extraschichten schieben müssen.

Dabei unternahmen die Pinneberger einiges, in Zukunft zumindest ein Halb-Schwergewicht in der Hammonia-Staffel - Platz acht bis zehn, so lautet die Vorstellung - zu sein. Jedenfalls brachte Gossow in der Zwischenzeit seine Bemühungen um Dusko Pezerovic erfolgreich zum Abschluss. Der 26 Jahre alte Offensivspieler mit bosnischen Wurzeln hatte vergangene Serie 19 Treffer für Mitaufsteiger Uhlenhorst-Hertha/Adler erzielt. Von Germania Schnelsen II kommen Außenverteidiger Sinan Cetinkaya, 19, und Mittelfeldspieler Sven Weissner, 23.

Dann ist Gossow auch froh, dass er Leandro Indulto von Eintracht Lokstedt für TBS gewinnen konnte. Der 25 Jahre alte Innenverteidiger wurde 2010 mit dem Eimsbütteler TV Hamburger Oddset-Pokalsieger. "Damit sind unsere Planungen fast abgeschlossen. Allenfalls eine Position ist noch offen", verkündete Gossow.

Nun wird's aber höchste Zeit, dass sich der Unternehmer in der Glas- und Gebäudereinigungsbranche mit 16 Angestellten auch mal ein paar Tage Pause gönnt. Während die Kicker nach dem entscheidenden 5:2 über den MSV Hamburg in der Tornescher Bar von Präsident Sametin Demir den Aufstieg gefeiert hatten, war Gossow in sein Büro am Hamburger Hauptbahnhof gefahren, um Angebote für Aufträge auszuarbeiten. Total aufgewühlt fand er anschließend nur drei Stunden Schlaf. Trotzdem setzte er sich am nächsten Abend in Barmbek noch mit Pezerovic an einen Tisch. Was ihn antreibt und ihm an seinem Engagement für TBS Pinneberg gefällt? "Die Mannschaft ist klasse, der Umgangston respektvoll. Vorstand und Ligaobmann geben mir Rückendeckung und lassen mit alle Freiheiten."

Während der Aufstiegsrunde hatte sich Gossow auch die Freiheit genommen, auf Torjäger Salih Koparan - nicht verletzt - zu verzichten. Zu den Hintergründen gibt er keinen Kommentar ab, und auch nicht dazu, ob es für Koparan noch eine Zukunft an der Müssentwiete gibt. Fest steht bisher, dass sich nach Sonay Hayran, der sich dem VfL Pinneberg anschließt, auch Edelreservist Hami Simsek verabschiedet. Offen ist der Verbleib von Hüseyin Ayik.

In nicht allzu ferner Zukunft sollen Lücken im Spielerkader übrigens nach Möglichkeit vom eigenen Nachwuchs geschlossen werden. Die TBS-A-Junioren schafften am selben Tag wie die Herren den Landesliga-Aufstieg, kurioserweise ebenfalls mit einem deutlichen 5:2-Erfolg (über den TSC Wellingsbüttel).