Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum.

Nach passablen Ansätzen beim Start bot der Wedeler TSV Landesliga-Fußball zum Davonlaufen. Nicht von ungefähr wendeten sich während der Saison die Fans in Scharen ab. Den Klassenerhalt verdankte das Team allein dem Umstand, dass andere noch gruseliger und erfolgloser kickten. Doch mit Schuldzuweisungen muss man nun vorsichtig sein. Wer viel arbeitet, macht schließlich auch Fehler.

Der größte von Manager Walter Zessin, damals Ligaobmann, war, den Trainer Michael Fischer 2004 aus falscher Eitelkeit ziehen zu lassen. Als es mit Peter Nogly (Trainer) und Detlef Kebbe (zweiter Manager) sportlich wieder steil bergauf ging, scheiterte 2010 auch diese Zusammenarbeit. Der Rest war Flickschusterei. 2010 und 2011 stand Zessin jeweils vor einem Scherbenhaufen. Man muss ihn dafür bewundern, dass er sich nie entmutigen ließ. Doch was spricht dafür, dass es jetzt besser wird? Oliver Berndt glaubte nicht mehr daran.

In Wedel sollen sie aufhören zu träumen. Jetzt muss endlich ein Team aus der Taufe gehoben werden, das sich auch mit dem Verein identifiziert. Das kann Jahre dauern, doch mit dem Aufbau einer zweiten Mannschaft ist der erste Schritt gemacht. Wer es nach den Spielen als Ballast empfindet, ein oder zwei Stunden im Kreis der Teamgefährten zu verweilen, der hat im liebenswürdigen Umfeld dieses Vereins nichts, aber auch gar nichts, verloren.