Kadir Katran wird neuer Liga-Manager des Wedeler TSV. Oliver Berndt beendet Trainertätigkeit

Wedel. In Wildeshausen zwischen Bremen und Osnabrück war Schützenfest, das zweitgrößte Deutschlands. Oliver Berndt, 45, und Ingo Desombre, 50, verbrachten dort zwei unbeschwerte Tage. In Zukunft werden die Freunde nun aber getrennte Wege gehen. Der Wedeler TSV entsprach dem Wunsch Berndts, von seinen Aufgaben als Coach der Fußball-Ligamannschaft entbunden zu werden. Desombre trainiert in Zukunft Bezirksliga-Aufsteiger Rissener SV.

"Gewehr bei Fuß", so wie die Gilde in Wildeshausen, stehen Thorsten Zessin, 35, und Heiko Barthel, 37. Beide Routiniers erklärten ihre Bereitschaft, als Spielertrainer "zu Ende zu führen, was wir auf den Weg gebracht haben" (Desombre). Spielervater Walter Zessin, 63, bereitet unterdessen seinen Abschied als Ligamanager vor. Ab dem 1. Januar 2013 will er "nur" noch als Ligaobmann tätig sein. Nachfolger wird Kadir Katran, 28, den Zessin senior die nächsten Monate einarbeitet. Zudem steht Katran, von Beruf Rechtsanwalt mit Sitz in Osdorf, wie zuletzt Teutonia 05 und dem SC Nienstedten den Wedelern auch als Torwart zur Verfügung.

Erst am letzten Spieltag der zurückliegenden Saison war den Wedeler Landesliga-Fußballern ein erneutes Abstiegsschicksal wie im Oberligajahr zuvor erspart geblieben. "Es hat ungeheure Kraftanstrengungen gekostet, das zu schaffen", sagen Oliver Berndt und Walter Zessin übereinstimmend. Erst im Februar hatten sich beide Männer darauf verständigt, noch mindestens eine weitere Serie zusammenzuarbeiten. Nun bat Berndt in Erwartung einer erneut komplizierten Saison darum, den Vertrag aufzulösen.

"Ich habe eine Familie und einen Beruf. Das ist mit dem extrem hohen Aufwand in Wedel nicht mehr zu vereinbaren." Mit einer neuen Aufgabe, die nicht seine gesamte Freizeit auffrisst, könnte er sich aber anfreunden. Ebenso ist bei Walter Zessin viel Energie aufgebraucht. Der "Macher" der letzten Jahre wollte schon aus gesundheitlichen Gründen unbedingt raus aus dem Tagesgeschäft. Als Obmann kann er weiterhin im Hintergrund die Strippen ziehen.

Dass mit seinem Sohn Thorsten und dem Fußball-Haudegen Barthel nun zwei Ur-Wedeler vorangehen, gefällt ihm absolut: "Von dieser Lösung bin ich begeistert. Jetzt haftet uns endlich wieder ein Stallgeruch an." Ungeklärt ist noch die Zukunft des intern beliebten Torwart-Trainers Andreas Pidde. Vom bisherigen Kader bleiben nach Walter Zessins Schätzung acht oder neun Spieler.