Die Fußballer von TBS Pinneberg beginnen die Aufstiegsrunde mit einer hoffnungsvollen Leistung. Die Mannschaft erzielte ein 1:1 beim HEBC.

Pinneberg. Einige hatten sich in die rote Nationalflagge mit dem Mondstern gehüllt. Andere trugen stolz das türkisfarbene Vereinstrikot. Auf dem Sportplatz des HEBC gaben die vielen Fans von TBS Pinneberg ein buntes Bild und eine stimmungsvolle Kulisse ab. So eine Atmosphäre (mit insgesamt 500 Zuschauern) wünschte man sich auch einmal bei den Heimspielen des großen Bruders VfL (Oberliga).

Unbeherrschtheiten gehören offenbar der Vergangenheit an

Dem rücken die Türk-Birliksportler nun vielleicht auf die Pelle. Nach wie vor winkt die Landesliga, nachdem der Vizemeister der Bezirksliga West in der Relegation vom Zweiten der Staffel Nord ein 1:1 (1:0) mitbrachte. Nach dem ersten Spieltag der Aufstiegsrunde sind alle vier Anwärter punkt- und torgleich.

Als er vor zwei Jahren sein Amt antrat, wollte TBS-Manager Yusuf Demir "südländische Spielfreude" mit "deutscher Disziplin" gepaart sehen. Beide Tugenden scheinen jetzt vereint zu sein. Jedenfalls war die Rudelbildung schnell aufgelöst, als HEBC-Spieler Florian Falk in der 90. Minute den eingewechselten Jonathan Grubb schwer foulte. Vor allem zogen alle Fatih Gürel vom Tatort weg, damit der Stürmer ja keine Dummheiten macht. TBS braucht den dribbelstarken, oberligaerfahrenen Neuzugang noch dringend in den restlichen Partien am kommenden Dienstag gegen den Buxtehuder SV und am 3. Juni gegen den MSV Hamburg. "Wir haben ihn geholt, um die wichtigen Partien zu gewinnen", sagt Trainer Florian Gossow. Diesmal aber übertrieb es Gürel mit der Spielfreude. Zweimal (53., 55.) schlug er einen Haken um den weit aus seinem Tor geeilten HEBC-Keeper, zweimal wurde er abgedrängt. Wie wäre es denn einfach mal mit einem kompromisslosen Abschluss, so wie in der 72. Minute, als Sven Wolgast den Ball mit größter Mühe über die Latte lenkte?

Dessen Bruder Thorsten war erst die tragische Figur, als er nach einem Flachpass von Kadir Candir ein Selbsttor fabrizierte (20.). Mit einem Kopfball im Anschluss an einen Eckball glückte dem früheren Quickborner aber auch das 1:1 (67.). Das gerechte Unentschieden war besiegelt, als der Eimsbütteler Jannik Gramsch frei stehend vor Nick Gyateng am Ball vorbei schlug (87.). "Diesmal waren wir zu nervös, aber wir können es besser", urteilte Florian Gossow, der zur allgemeinen Überraschung Sonay Hayran einwechselte. Der zukünftige VfL-Spieler galt an der Müssentwiete schon als ausgemustert.

Mit Niederlagen starteten Roland Wedel sowie der 1. FC Quickborn in die Aufstiegsrunde der Kreisliga-Vizemeister (Gruppe A). Eine kleine Unachtsamkeit in der 65. Minute bescherte den Wedeler Kickern das 0:1 auswärts gegen den TSV Glinde, die Quickborner konnten das 1:0-Führungstor von Kevin Heath (13.) nicht verteidigen und unterlagen der zweiten Mannschaft des FC Süderelbe1:2 (1:1). Eine von beiden Mannschaften klettert aber auf jeden Fall in die Bezirksliga, vermutlich der Sieger des direkten Vergleichs am 3. Juni. Bis dahin hoffen die Quickborner auf die Rückkehr von Torjäger Steven Schönfeld, der (wegen einer Knieverletzung) an allen Ecken und Enden zu fehlen scheint.

SSV Rantzau II und Tangstedter SV schaffen vorzeitig Kreisliga-Aufstieg

Gefeiert wurde schon mal beim SSV Rantzau II und dem Tangstedter SV, die den Aufstieg in die Kreisliga mit Siegen perfekt machten. Die Barmstedter setzten sich gegen den Post SV II nach Toren von Marcel Mattick (2), Matthias Tuleweit und Niclas Bogdahn zur 4:0 - Führung ebenso 4:2 (1:0) durch wie die Tangstedter beim SV Lurup II. War der erste Durchgang (1:0 für Lurup II) noch von vielen vergebenen TSV-Chancen geprägt, so führten später Fabian Willikonsky, Julian Schacht, Sven Mecklenburg und Patrick Harder die Entscheidung zwischen der 54. und 74. Minute herbei.

Von neun Kreisklassen-Dritten steigen acht sicher auf, die Barmstedter und die Tangstedter sind deshalb sicher dabei, weil sich zwei Mitbewerber unentschieden trennten. Schöner konnte der Abschied von TSV-Trainer Norbert Möller nach sechs Jahren ja gar nicht sein. Nun wartet auf ihn die nicht leichte Aufgabe, den frisch abgestiegenen TuS Appen nach dem Verlust mehrerer Stammspieler in die Kreisliga zurück zu führen.