Nein, ein schlechtes Gewissen oder gar Wettbewerbsverzerrung wollen sich die Oberliga-Fußballer der SV Halstenbek-Rellingen nicht einreden lassen, nachdem auf dem Jacob-Thode-Platz der Abpfiff der Oberligapartie gegen den Oststeinbeker SV ertönt war.

Halstenbek. Dabei hätten die HR-Spieler allen Grund gehabt sich zu schämen, so dürftig war ihr Auftritt gegen die abstiegsbedrohten Gäste, die im Fernduell gegen den mitgefährdeten SV Rugenbergen (1:3 gegen Norderstedt, Bericht nebenstehend) am Wochenende eindeutig die besseren Argumente hinsichtlich ihres Engagements im Abstiegskampf in der Hand hatten.

Durch diesen Erfolg ziehen die Oststeinbeker (37 Punkte) zunächst an den Bönningstedtern (35) vorbei, allerdings werden dem OSV die gewonnenen drei Punkte aus dem Spiel gegen Altona 93 (3:0) nachträglich wieder aberkannt, weil der für zwei Partien gesperrte Verteidiger Seyhmus Atug aufgrund des Versehens eines Vereinsmitarbeiters wieder eingesetzt wurde. Der angekündigte Protest des Klubs gegen das HFV-Urteil hat wenig Aussicht auf Erfolg.

Dass Rugenbergens Trainer Ralf Palapies die gestrige, kaum zu erwartende HR-Niederlage mächtig wurmt, liegt auf der Hand. Die Frage nach dem dritten Absteiger bleibt bis zum Schluss offen, die Ausgangssituation hat sich im Prinzip kaum geändert. Was die Spielvereinigung angeht: Die Truppe von Trainer Thomas Bliemeister war nicht in der Lage, der Begegnung gegen einen konzentriert und konsequent agierenden und zu allem entschlossenen Gegner einen Stempel aufzudrücken. Die Gastgeber ließen jegliche Frische vermissen, sie brachten kein konstruktives Spiel zustande. Einigen Akteuren war zudem anzumerken, dass sich nicht mehr voll hineinknien in ihre Aufgabe. Wie von Thomas Bliemeister und Manager Detlef Kebbe angekündigt, könnte das nach Gesprächen in dieser Wochen Konsequenzen nach sich ziehen.

Auch die zur Pause eingewechselten Stammkräfte Sascha Richert und Danijel Suntic waren nicht in der Lage, HR aus der Lethargie zu reißen. Zu diesem Zeitpunkt stand es 0:1, ein Treffer das Lamin Jawla in der 8. Minute erzielte. Ein Traumtor genau in den Winkel, das für den scheidenden Schlussmann Thomas Brandt (für mindestens ein halbes Jahr nach Australien) absolut unhaltbar war. In der 70. Minute schlug Imad Mokkadem aus dem Gewühl zu - damit war HR endgültig am Boden. Derweil melden die Halstenbeker einen weiteren Abgang: Sebastian Munzel schließt sich Rugenbergen an.