Kevin Klüver war der Junge, der dafür sorgte, dass die Bezirksliga-Fußballer von Union Tornesch nicht wussten, wie ihnen geschah.

Bönningstedt. Beim 4:4 (1:3) des SV Rugenbergen II gegen den Vorletzten der Staffel West erzielte der Bönningstedter Mittelfeldspieler zwei Tage nach seinem 20. Geburtstag das 1:0 (3.), das 2:3 per Foulelfmeter (50.) und das 4:4 (78.). Das 3:3 von Daniel Zass hatte Klüver mit einem Eckball vorbereitet (55.). Die SVR-Zweite (29 Punkte) darf sich als gerettet betrachten, immer vorausgesetzt, sie schludert nicht am letzten Spieltag gegen Schlusslicht TuS Holstein.

Die Tornescher (24 Punkte) boten einen Engel (Mario) "im Raum" an. Zu ihrem Leidwesen mussten sie in der 37. Minute auch Mahdi Habibpur, bis dahin Stürmer, in die Abwehr zurückziehen. Das lag daran, dass sich Kevin Bliesch wegen einer Rangelei mit Björn Petersen die Rote Karte eingehandelt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Gäste dank der Treffer von Jannik Siems (4.), Habibpur (18.) und Kai Fröhlich (34./Foulelfmeter) 3:1 geführt. Sebastian Rose schoss noch das 4:3 (57.) - zu wenig. Die Träume vom Klassenerhalt drohen zu platzen. "Wir brauchen noch zwei Siege", tippt der Tornescher Teamsprecher Reiner Koppers.

Auf dem Silbertablett bekam der Drittletzte SC Nienstedten (25 Punkte) das 2:0 (1:0) über die SV Halstenbek-Rellingen II serviert. Erst zögerte HR-Torwart Björn Struckmann bei einem Flankenball und verschuldete so das erste Gegentor (18.). Solche Unsicherheiten kannte man bisher nicht vom in der Winterpause dazu geholten Schlussmann. In der 76. Minute scheiterte Jannick Lingmann mit einem schlecht geschossenen Handelfmeter am SCN-Keeper. In der zweiten Minute der Nachspielzeit räumten die Gastgeber alle Zweifel an ihrem Sieg aus. Doch auch der SC Egenbüttel häufte gegen einen Abstiegskandidaten keinen Ruhm an. Auswärts gegen den SV West-Eimsbüttel (26 Punkte) mussten die Rellinger mit einem 0:0 zufrieden sein. "Auf diesem Acker am Sportplatzring in Stellingen ist vernünftiger Fußball nicht möglich", urteilte SCE-Trainer Marc Zippel.

Aller Sorgen ledig ist der Kummerfelder SV. Das 4:0 (2:0) nach Toren von Benjamin Kälberloh (9.), Fabian Tiede (20.) und Alexander Koll (56., 74.) über den SSV Rantzau bedeutete das Ende einer Durststrecke von acht Partien ohne Sieg. Die seit sechs Auftritten punktlosen Barmstedter enttäuschten einmal mehr stark. Die Mannschaft muss schwer aufpassen, dass sich nicht ein Schatten über das Freundschaftsspiel am 8. Mai anlässlich von "100 Jahre SSV" gegen den FC St. Pauli (2. Liga) legt.

TBS Pinneberg gab sich im Titelkampf mit dem TuS Osdorf schon vor dem Anpfiff der Partie beim Niendorfer TSV II (1:1) geschlagen. Trainer Florian Gossow schonte mehrere Stammkräfte, darunter Fatih Gürel, der nach seiner Einwechselung in der 78. Minute wenigstens einen Zähler und endgültig die Vizemeisterschaft sicherte. In der Aufstiegsrunde von Ende Mai bis Anfang Juni wird dann wieder ein anderes TBS-Gesicht zu sehen sein.

Auf eine großartige Rückrunde blickt der seit 13 Spielen ungeschlagene TSV Sparrieshoop zurück Diesmal war es Alexander Bota mit seinem Treffer in der 79. Minute, der für den Auswärtssieg (1:0) über den FC Elmshorn II sorgte. Aufsteiger VfL Pinneberg II wahrte seine Chancen auf den dritten Rang in der Endabrechnung. Eine gewisse Saisonmüdigkeit war beim 2:0 über den TuS Holstein - Tore von Fabian Knottnerus (50.) und Ricki Voß (67.) - allerdings nicht zu übersehen.