Gebannt starrten die Kinder auf zwei Lippenpaare.

Halstenbek. In portugiesischer Sprache erzählte Zé Roberto, wie er als José Roberto da Silva junior in bitterer Armut der Slums von Sao Paulo aufwuchs, aus alten Zeitungen so etwas wie einen Ball bastelte und jede Nacht auf seinem Bettlager davon träumte, ein Profi-Fußballer zu sein. "Gebt eure Träume nie auf", übersetzte Mauricio da Silva Carvalho, der mit dem bisherigen HSV-Spieler gut befreundete Vater von Drittklässler Nicolas.

Tief beeindruckt verabschiedete Barbara Burton den 36 Jahre alten früheren brasilianischen Nationalspieler, der in der Bundesliga auch für Bayer Leverkusen und Bayern München aktiv war, aus der Sporthalle der Halstenbeker Grundschule Bickbargen. "Dieser Mann ist geerdet. Er hat nie die Bodenhaftung verloren. Ich hätte nie gedacht, dass ein Bundesliga-Star so unendlich geduldig und freundlich sein kann", lobte die Schulleiterin den Überraschungsgast beim Schulprojekt Fußball, der dem HSV nun den Rücken kehrt.

320 Schüler, etliche in den neuen Schultrikots, johlten, als "der große Zé " Klassenlehrer Jonas Koch beim Siebenmeterschießen noch ein paar kleine Tricks zeigte. Autogrammwünsche wurden natürlich auch erfüllt.