Pinneberger reparieren Schaden des 0:3 gegen HR mit einem 5:0 bei Süderelbe und sind endgültig Landesliga-Meister

Pinneberg. Die Landesliga-Fußballer des VfL Pinneberg sind nach einem 5:0 (3:0) auswärts über den FC Süderelbe als Meister im Ziel. Die SV Halstenbek-Rellingen ist zweiter Sieger. Das 3:0 (0:0) im Gipfeltreffen und das 4:1 (2:0) auf dem Jacob-Thode-Platz über die HSV-Dritte reichten nicht mehr, den Nachbarn vom ersten Rang zu verdrängen. Der HR-Vorsitzende Hans Jürgen Stammer schaut heute bei Bernd Pape und Konrad Kosmalla aus dem VfL-Fußballvorstand vorbei, um mit jeweils einem edlen Tropfen zum Titel zu gratulieren.

Die zwei Flaschen hatte er schon am vergangenen Freitag in seinem Kofferraum gelagert. Dann aber gestalteten Shoaib Sedeghi per Kopf (47.), Yannick Bräuer (48.) und Sascha Richert (90.) den Titelkampf mit ihren Toren wieder offen. "Total ätzend. Mir tut's leid für die Mannschaft", ärgerte sich André Pätzel hinterher. Der VfL-Torwart hatte bei den ersten beiden Gegentreffern binnen einer Minute keine gute Figur abgegeben. Es war ein Doppelschlag, von dem sich die Pinneberger vor 480 Zuschauern nicht mehr erholten.

Warum Stadionsprecher Sascha Jost sich in Zurückhaltung übte

Umso entschlossener traten sie im Stadion des FC Süderelbe in Hausbruch auf den Rasen. Keine drei Minuten waren absolviert, als der gegen HR noch glücklose Thorben Reibe den Abpraller nach einem Pfostenschuss von Jan Eggers um 1:0 verwertete. In der 30. Minute war es wieder Reibe, der mit einem Fernschuss das 2:0 erzielte. In Halstenbek trat HR-Pressesprecher Thomas Berg auf Trainer Thomas Bliemeister zu und verriet ihm das Zwischenresultat. Stadionsprecher Sascha Jost blieb stumm: "Ich sage hier nur was durch, wenn wir in Führung liegen und der VfL in Rückstand gerät."

Auf der anderen Seite der Elbe stimmten die VfL-Fans, die ihr Team im Mannschaftsbus begleitet hatten, Gesänge an. Ömür Kaplan verwandelte einen an Eggers verschuldeten Strafstoß zum 3:0 (35.). Dann zeigten auch die von Trainer Michael Fischer getätigten Wechsel Wirkung. Thomas Koster (kam für Gianluca DAgata) verwertete ein Zuspiel von Eggers zum 4:0 (49.). Der ebenfalls eingewechselte Marc Müller lieferte die Flanke, die Reibe per Kopf zum 5:0 verwertete (68.). Einen Kurzeinsatz bekam dann auch noch VfL-Routinier Heiko Barthel (36) gewährt, um in der 89. Minute sogleich heran gewunken zu werden. Alle Teamgefährten standen Spalier und applaudierten, als Barthel das Feld räumte. Ob er sich in seinem Alter nochmals die Oberliga zumutet, ist zurzeit noch fraglich. Die fröhliche Reisegesellschaft ließ noch auf dem Platz die Korken knallen.

Die Halstenbeker luden ihre Freunde ebenfalls zum Umtrunk ein. "Wir haben eine sensationelle Saison gespielt", hatte Trainer Thomas Bliemeister mehrfach betont. "Nach nur einem Jahr wieder aufzusteigen, das zeugt von einer guten Kaderplanung", lobte Stammer die Verantwortlichen. Besonders glücklich wirkte Offensivverteidiger Sebastian Munzel, dem nach 13 Torvorlagen endlich mal ein persönliches Erfolgserlebnis vergönnt war. Bei seinem Aufsetzer zeigte HSV-Torwart Sönke Wiebe keine Reaktion (2:0/37.).

Das nächste Rothosen-Gastspiel steigt am 27. Mai in Halstenbek

Marco Kebbe fiel sogleich Freunden am Spielfeldrand in die Arme, nachdem ihm ein bildhübscher Kopfball zum 3:0 gelungen war (60.). Mit weiteren Treffern rundeten Antonio Ude (34.) und Sascha Richert (67.) die Vizemeisterschaft ab. Das Gegentor von der 79. Minute von Derrick Schwatke weckte schon mal Appetit auf das nächste Rothosen-Gastspiel am 27. Mai um 18.30 Uhr in Halstenbek. Dann trifft die HSV-Altliga auf HR-Legenden wie die Rückert-Brüder, Bernd Bressem und Thomas Becker.