Der TSV Wedel hat im Abstiegskampf mit 2:3 beim Tabellenzweiten Buchholz 08 verloren.

Wedel. Eigentlich ist man geneigt, das Ergebnis als normal einzustufen. Aber in dieser Begenung war überhaupt nichts normal. Und was das Leistungsgefälle betraf, haben die Wedeler die Tabelle auf den Kopf gestellt. "So ein Spiel darf man nicht verlieren, so ein Spiel kann man eigentlich auch nicht verlieren", musste Ligachef Walter Zessin auch eine Viertelstunde nach Abpfiff um die innere Ruhe ringen. Spielertrainer Berkan Algan hatte da in der Kabine schon seine Wutrede gehalten. Den Tabellenzweiten auf eigenem Platz gerade in der Schlussphase vor dem eigenen Tor fest zu mauern, und doch mit leeren Händen nach Hause zu fahren, das war zuviel für den leidenschaftlichen Anführer des TSV Wedel.

Dabei hatte Berkan Algan schon vor dem Anpfiff versucht, die besondere Glückskarte zu ziehen. Er hatte Ehefrau Sarah und die Töchter Jayda, 8, und Leyla, 2, extra mit nach Buchholz genommen. "Wenn wir beim Spiel waren", erzählte Sarah Berkan, "hat die Mannschaft nie verloren."

Der Glaube ans Glück schien bei Wedel zu wirken. Es war die 26. Minute. Da schob Algan einen Pass durch die Buchholzer Abwehr. Sein schneller Torjäger Marc-Kemo Kranich sprintete los, trickste Torwart Hinrik Titze aus und Wedel führte 1:0. Nur Minuten später, erneut der Spielertraine mit einer cleveren Flanke hinter die Abwehr, und Cords war zur Stelle und köpfte ein. Der Schiedsrichter aber pfiff ab, weil sein Linienrichter Abseits gewunken hatte.

Es waren diese angeordnete Algan-Schliche, die Buchholz immer und immer wieder in ärgste Schwierigkeiten brachte. Die Gastgeber, das ist bekannt, rücken weit nach vorne, wenn sie im Angriff sind. Das nutzten die Wedeler, am aufälligsten Berkan Algan. Er lupfte immer wieder den Ball über die gegnerische Abwehr und Kranich sprintete, vor dem Tor der Gastgeber brannte es lichterloh. Allein dieses Gespann Kranich-Algan hätte dem Hamburger Fußball eine Sensation bescheren können.

Aber die Buchholzer haben einen Arne Gillich. In der 50. Minute wurde ein Einsatz von Baris Celiloglu im eigenen Strafraum mit Elfmeter geahndet. Arne Gillich verwandelte zum 1:1. In der 63. Minute ein Freistoß für die Gastgeber, aber fast 30 Meter vom Tor entfernt. Arne Gillich schoss und hatte direkt zur 2:1 Führung verwandelt. In der 83. Minute erzielte er auch das 3:1, Davor Celic verkürzte in der 85. Miute mit einem 18-Meter-Schuss auf 3:2.