Blau-Weiß-Trainer Selcuk Turan muss sich nach Bezirksliga-Titelgewinn und Landesliga-Aufstieg von seinem Kopfschmuck trennen

Schenefeld. Mittelfeldspieler Danijel Peric hatte extra einen Friseurkittel angelegt. Dann aber war es Trainergattin Hilke, die zur Schere griff und Selcuk Turan die seelische Qual zufügte. Schnipp schnapp, da war er ab, der 22 Zentimeter lange Haarzopf, das Resultat jahrelangen Wachstums. "Ein komisches Gefühl, sich in den Nacken zu fassen und dann ist da nichts mehr", spielte Turan Panik und Entsetzen vor. "Mittlerweile bin ich drüber weg", erklärte er gestern. Schließlich wachsen die Haare in seinem Alter (39) ja nach, so wie bei Blau-Weiß 96 zurzeit offenbar die Talente.

Rosige Aussichten an der Düpenau: Der Coach verlängert bis 2013

Die Meisterschaft in der Staffel West machten die Schenefelder Bezirksliga-Fußballer mit 16 jungen Fohlen aus dem eigenen Stall perfekt, genau genommen sind es sogar 18 Eigengewächse, rechnet man die zurückgekehrten Thomas Stehl und Benjamin Eta dazu. Zur neuen Saison werden sich Jan Düllberg, Jeremy Wachter, Tom Repenning und Adrian Wegner von den aktuellen A-Junioren (Tabellenführer der Hamburger Verbandsliga) den Herren anschließen. Rosige Aussichten an der Düpenau, nicht umsonst vereinbarte Selcuk Turan einen Vertrag bis 2013. Und wer weiß, ob er bis dahin nicht wieder ein Versprechen leistet: "Beim Titel kommt der Zopf ab." Abwegig erscheint es nicht, dass Blau-Weiß mit so viel Potenzial im Kader eines Tages nicht sogar die Oberliga in Angriff nimmt.

Jetzt wird aber erst einmal gefeiert. Gleich nach dem 5:0 über den TSV Sparrieshoop dank der Tore von Kevin Fölsch (3), Timm Thau und Timo Carstens flossen schon Bier und Sekt in Strömen. Bis um 2 Uhr morgens tobte das Leben im Klubheim. Fröhlich wollen die Schenefelder auch ihr letztes Punktspiel am Sonntag beim SuS Waldenau gestalten. Ein Fuhrunternehmer ist eingeschaltet, die kurze Hin- und Rückfahrt der Mannschaft auf einem Traktor mit Anhänger zu ermöglichen. Zur Hauptsache kommen Spieler zum Einsatz, die gegen die Klein Offensether pausierten. "Verschenkt wird aber nichts", betont Selcuk Turan.

Dabei ist der Waldenauer Nachbar (Drittletzter mit 33 Punkten,Tordifferenz: + 1) im Kampf um den Klassenerhalt möglicherweise noch auf einen Sieg im letzen Saisonspiel angewiesen. Dann nämlich, wenn sich der SV West-Eimsbüttel (34/-21) und TBS Pinneberg (33/+3) unentschieden trennen. Waldenaus Trainer Jörn Borstelmann spekuliert darauf, dass es die Schenefelder am Ziel ihrer Wünsche es nun ein bisschen ruhiger angehen lassen.

So war es schon in Tornesch, wo sich die Akteure des FC Union beim 0:3 (0:0) gegen das Team aus Pinneberg Süd keinen Anstrengungen bei den hohen Temperaturen mehr aussetzen mochten. Michael Prohl (50./Foulelfmeter, 90.) und Mike Kolbe (70.) wahrten Waldenau die Chance auf den Klassenerhalt, begleitet von Platzweisen für die Tornescher Ümit Sahbudak (Rote Karte/50.), Nils Schwarz (Rot/64.), Atalay Karul (Gelb-Rot/90.) und den Waldenauer Kay Barfuß (Rote Karte/60.).

Der Meister will sich im letzten Spiel nicht hängen lassen

Oder lassen sich die Schenefelder so hängen wie Vizemeister TuS Osdorf, der bei TBS Pinneberg eine 0:6 (0:4)-Niederlage bezog? Für die Kreisstädter waren Tomasz Koziol (2), Salih Koparan, Silai Hediat, Ümmet Asir und Mikail Pekdemir erfolgreich. Gesichert ist der SC Nienstedten - 1:1 (1:1) gegen den SSV Rantzau , Barmstedter Torschütze: Mathias Tuleweit. Der SV Rugenbergen II besiegte den Kum merfelder SV dank der Tore von Daniel Zass, Malte Meyer und Jan Knoefel 3:0 (2:0), der FC Elmshorn II verlor beim SV Eidelstedt 1:4 (Torschütze: Edon Bajra), Holsatia/EMTV beim TSV Niendorf II 0:2.