Herren der SV Halstenbek-Rellingen steuern nach 5:4 gegen HTHC zwar auf Oberliga-Staffelsieg zu, dann aber wartet ein übermächtiger Gegner

Halstenbek. Axel Pretzsch erlebte zunächst einen für seine Verhältnisse entspannten Nachmittag. Trainerstunden gibt es bei der SV Halstenbek-Rellingen überwiegend im Winter und dann hatte der Spielertrainer der HR-Herrenmannschaft im Oberligatreffen gegen den Harvestehuder THC (5:4) auch noch ein Einzel zu bestreiten, das ihm körperlich nicht viel oder genauer gesagt gar nichts abverlangte: Beim Stand von 1:0 gab sein Gegner Christoph Radecke wegen einer Verletzung auf.

Das Team hätte fast noch eine 4:2-Führung verspielt

Entspannung aber war bei der Nummer eins der Spielvereinigung nicht angesagt. Seine Mannschaft tat sich schwer, die Harvestehuder Gäste in die Schranken zu weisen. Es war ein wahrer Tennis-Krimi, der am Thesdorfer Weg ablief. Nachdem es nach den Einzelpartien scheinbar beruhigend 4:2 hieß - neben Axel Pretzsch siegten noch Kim Gienke, Florian Berg und Sascha Schümann, Kay Pretzsch und Mark Gienke unterlagen -, war es ausgerechnet der erfolgsgewohnte Axel Pretzsch, der durch seine Doppelniederlage an der Seite von Florian Berg ungewollt Spannung aufkommen ließ.

Als sich dann auch noch Kim und Bruder Mark Gienke geschlagen geben mussten, stand es plötzlich 4:4. Wenig später zeichnete sich sogar die erste Saisonniederlage für die Gastgeber ab, als das dritte Doppel mit Sascha Schümann und Maximilian Wulf 0:6, 6:2 und 2:5 zurücklag. Die beiden Youngster aber drehten die Partie, wehrten zwei Matchbälle ab und gingen unter dem Jubel des HR-Anhangs nach Durchgang drei mit 7:5 als Sieger von Platz. "Wir sind besonders froh, dass uns zwei Spieler den Sieg gebracht haben, die sonst etwas im Schatten der älteren Akteure in unserer Mannschaft stehen", sagte HR-Team-Manager Manfred Gienke.

Obwohl in den bisherigen vier Partien der Hamburger Oberliga ausnahmslos Siege herausgesprungen sind, stehen die Chancen auf eine sofortige Rückkehr in die Nordliga für die Halstenbeker nicht eben gut. Zunächst einmal muss der Gruppensieg in der Staffel B perfekt gemacht werden, zudem darf HR die letzte Partie am 30. Mai beim Club an der Alster nicht verlieren.

Für die Spieler steht vor allem der Spaß im Vordergrund

Selbst ein Sieg ließe die Chancen des Teams nur unerheblich steigen. Das dann anstehende Entscheidungsspiel würde HR mit dem Meister der Parallelstaffel, den Hamburger Polo-Club zusammenführen, und der gilt mit vier Ausländern auf den vorderen Positionen als nahezu unschlagbar. Gelänge die Überraschung doch, müsste man noch in einem weiteren Relegationstreffen gegen den Meister eines anderen Landesverbandes um den Aufstieg kämpfen.

Manfred Gienke: "Es ist ein recht langer Weg in die Nordliga, der für uns in diesem Jahr wohl noch zu beschwerlich ist. Für sämtliche Spieler steht allerdings ganz klar der Spaß auf dem Platz im Vordergrund, vor allem wenn es enge Spiele wie gegen den TC Wedel und den HTHC gibt. 9:0- oder 8:1-Erfolge erhöhen nicht gerade den Reiz."

Spaß hatten während und nach dem Spiel auch einige Spieler. Zum Kader der Hamburger zählen unter anderem Norman Loop und Binh Bui, die in der vergangenen Saison noch für HR antraten - mit großem Hallo wurden die beiden begrüßt und am gleichen Abend machten die früheren Teamkameraden auch noch gemeinsam Party im Schenefelder "Ebert's".

Norman Loop, der bei HR zuletzt keine gute Bilanz aufweisen konnte, hatte zuvor auch auf dem Platz Grund zur Freude, denn er schlug Neuverstärkung Kay Pretzsch, während Hamburgs Verbandstrainer Binh Bui gegen Florian Berg im dritten Satz verlor.

Kummerfelder kämpfen gegen den Landesliga-Abstieg

In der Landesliga Schleswig-Holstein hat HR-Nachbar Kummerfelder SV inzwischen keinerlei Chancen mehr auf den Sprung in die Nordliga- die Chancen des Teams hatte Kapitän Oliver Warnke-Wittekind auch schon im Vorfeld als sehr gering eingeschätzt. Der jüngste Gegner Suchsdorfer SV hingegen spekuliert auf den Aufstieg und verstärkte sich mit einigen Schweden und Dänen. Und so war es nicht verwunderlich, dass die Kummerfelder am Ende 1:8 verloren, wobei es Warnke-Wittekind vorbehalten war, den Ehrenpunkt zu holen.

"Ich habe ganz gut gespielt, aber meine Freude hält sich natürlich in Grenzen", sagte der frühere Spieler des Pinneberger TC. Der KSV bleibt weiter im Tabellenkeller hängen, während Staffelrivale LTC Elmshorn sein Spiel in Glinde am den 5. Juni verlegte.