In jüngerer Vergangenheit hat es nur selten Gäste aus südlichen Gefilden zum traditionellen Mai-Sportfest nach Pinneberg ins Stadion An der Raa getrieben.

Wedel. Dass Manuel Rodriguez den langen Weg von Wangen am Bodensee Richtung Norden antrat, lag vor allem daran, dass seine Familie wieder nach Hamburg gezogen ist und er trotz der großen Entfernung der LG Wedel-Pinneberg die Treue hielt - auch er wird demnächst in den Norden zurückkehren. Auch die Liebe zum Laufen hat ihn nicht losgelassen, dennoch fühlte er sich vor dem Start des gemischten Rennens der Männer und Frauen über 3000 und 5000 Meter irgendwie unwohl.

"Schau mal, was die für Strümpfe anhaben. Und ich komme hier mit weißen Socken an. Und Spikes trage ich keine", zeigte der 42-Jährige auf die Konkurrenz. Er habe lange kein Rennen mehr auf der Bahn bestritten, sagte Rodriguez auch, was später Folgen haben sollte, "aber ich mache heute für Marina Hilschenz Tempo." Gesagt, getan. Und als Marina Hilschenz nach 3000 Metern das Ziel erreicht und Rodriguez noch 2000 Meter vor sich hatte, rief er irgendwann kurz vor Ende noch Trainer Bernd Smrcka zu, "wie locker sich das anfühlt." Und tatsächlich hatte Rodriguez noch Kraft für einen Endspurt. Schade nur, dass er eine Runde zu früh aufhörte. "Ich habe mich vertan. Da merkte ich, dass ich lange nicht mehr auf der Bahn war", amüsierte sich Rodriguez über sein Missgeschick.

Marina Hilschenz indes hatte weniger zu lachen. "Ich habe im Training seit einer Woche Atemprobleme. Das setzte sich im Wettkampf fort." 9:47,63 Minuten entsprachen nicht ihrer Vorstellung, und so strich sie ein geplantes Rennen über 5000 m eine Woche später daher auch aus dem Programm. In guter Verfassung zeigte sich dagegen Olufemi Atibioke. Über 100 Meter sprintete er 11,14 Sekunden - persönliche Bestzeit. Danach quälte er sich in 1:57,63 Minuten auch noch über 800 Meter.