Zwei Punkte fehlen TSV Wedel nach 0:1 gegen Curslack-Neuengamme zum Klassenerhalt. Kräfteverschleiß zeigt Wirkung

Wedel. Bei allerdings fünf Absteigern erwischte es den VfL Pinneberg 2008 mit 40 Punkten. Zwei Jahre zuvor hatten dem Barsbütteler SV 39 Zähler nicht gereicht, den Abstieg aus der höchsten Hamburger Spielklasse, seinerzeit die Verbandsliga, zu vermeiden.

Ein haariges Saisonfinale bahnt sich im Tabellenkeller an

Trainer Frank Pagenkopf weiß also, wovon er spricht, wenn er von den Oberliga-Fußballern des TSV Wedel 41 Punkte fordert. Zurzeit steht das Team erst bei 39, nachdem die Wedeler ihr letztes Heimtreffen der Saison gegen den SV Curslack-Neuengamme völlig unnötig 0:1 (0:1) verloren. Ein haariges Saisonfinale bahnt sich an für die Grün-Weißen, die am 16. Mai noch ein Gastspiel beim ebenfalls abstiegsbedrohten SC Concordia geben und im Falle einer Niederlage am 28. Mai beim SC Condor noch nicht gesichert antreten würden. "Wir können uns drehen und wenden, wie wir wollen. Einen oder zwei Punkte brauchen wir noch, bei dieser Meinung bleibe ich", sagt Frank Pagenkopf.

Zumindest einen Teilerfolg hatte er fest gegen die Curslacker eingeplant, dann aber forderte offenbar die hohe Belastung an den vergangen 50 Tagen, in denen die Wedeler 13 Pflichtspiele absolvierten, ihren Tribut. Der Trainer vermisste jedenfalls die Frische in den Aktionen seiner Schützlinge, deren Kombinationen auf dem Flickenteppich im Elbestadion, genannt "Rasen", zumeist versandeten. Chancen gab es trotzdem zuhauf, die drei Punkte zu ernten, die den Klassenerhalt mit Sicherheit bedeutet hätten. Frank Pagenkopf konnte es ja gar nicht fassen, dass Hendrik Boesten in der 47. Minute aus vier Metern am Torwart, der am Boden liegend die Arme hochriss, scheiterte.

Hendrik Boesten mit Verdacht auf Knöchelverletzung ins Krankenhaus

Stark reagierte der Gästekeeper dann auch noch bei einem Kopfball von Abdullah Yilmaz (75.), während sich André Pätzel zwischen den Wedeler Pfosten den Vorwurf gefallen lassen musste, beim entscheidenden Gegentor nicht im Bilde gewesen zu sein (19.). "Das war ein eher harmloser Flachschuss aus 20 Metern, keine Rakete, den muss er haben", stellte Pagenkopf fest.

Die Curslacker beschränkten sich in der Folgezeit darauf, das Ergebnis zu verwalten. Das reichte, die Gastgeber in Schach zu halten. Betrüblich war auch, dass ihr an diesem Tag glückloser Stürmer Hendrik Boesten umknickte und (von seinem Vater Egon) mit Verdacht auf eine schwerere Knöchelverletzung ins Krankenhaus gefahren werden musste. Ärgerlich ist zudem, dass die Planungen für die kommende Saison aufgrund der ungeklärten sportlichen Entwicklung ins Stocken geraten sind.

"Wir haben zahlreiche Interessenten, aber aus bitterer Erfahrung geben wir Namen erst bekannt, wenn auch wirklich die Unterschrift geleistet worden ist", entschuldigt Frank Pagenkopf seine diesbezüglich zurückhaltende Öffentlichkeitsarbeit. Redseliger wäre er wohl bei einem Erfolg gestern gewesen. Nun aber warten auf alle noch zwei Wochen der quälenden Ungewissheit.