Daniela und Tobias Laupichler verhindern in den Regionalligateams des TSV Ellerbek Gegentreffer

Am Sonnabend wird es so wie fast immer in dieser Saison vor Regionalliga-Begegnungen des TSV Ellerbek sein: Entweder greift Daniela Laupichler zum Handy, um ihrem Bruder Tobias viel Glück zu wünschen oder es läuft umgekehrt und jener kommt ihr zuvor. Während Daniela Laupichler mit den TSV-Frauen das letzte Saisontreffen gegen den Tabellenletzten Pro Sport Berlin bestreitet (17 Uhr), wird sich Tobias mit der Ellerbeker Männer-Mannschaft zur Partie bei der SG Kropp/Tetenhusen/Dithmarschen aufmachen.

Eines Tages entscheidet Daniela, es ihrem Bruder zu zeigen

Zwei Geschwister auf derselben Position im selben Verein - das hat es im deutschen Handballsport bislang nur ganz selten einmal gegeben. Daniela und Tobias hüten jeweils das Tor des TSV Ellerbek und gelten beide auch als wichtiger Rückhalt ihres Teams.

Begonnen hatte ihr sportlicher Werdegang beim VfL Pinneberg. Dort spielte die heute 29-jährige Daniela in Jugendzeiten, ihr Bruder auch. "Eines Tages wurde mir klar: Ich wollte es Tobi unbedingt nachmachen, und das möglichst gut", sagt sie. Gesagt, getan. Sie wurde sogar zum Wandervogel, wechselte zu Wandsbek 72 und zum Ahrensburger TSV in die Regionalliga, bevor sie vor Beginn dieser Saison zum TSV Ellerbek kam. Ihr Bruder, der mit seiner Frau Melanie in Quickborn wohnt, hütete bis zur Saison 2003/2004 das Tor der HG Norderstedt und ist seitdem mit Björn Rose und Philipp Wenzien fester Bestandteil des Männerteams.

Wie ist das denn so? Wächst in einem der Neid, falls es der andere besser macht, vielleicht mehr Würfe oder Siebenmeter pariert? Daniela Laupichler sagt entschieden: "Nein, ich freue mich, wenn es bei mir läuft und gönne es ihm ebenso." Tobias Laupichler, zwischen den Pfosten ein ebenso ruhiger Typ wie Daniela, guckt sich häufig Heimspiele der TSV-Frauen an, jubelt mit, wenn es Siege zu feiern gibt.

18 Stunden Dienst im Krankenhaus und dann zum Training

Dennoch sind die Laupichler-Geschwister langsam in ein Alter gekommen, in dem Sport im Leben für sie nicht mehr alles bedeutet. Das hat private, mehr noch berufliche Gründe. Am Buxtehuder Krankenhaus ist Daniela in der Unfallchirurgie und Orthopädie tätig - zurzeit befindet sie sich noch in der Weiterbildung. Ein Job, der sie samt Nachtdienst durchaus bis zu 18 Stunden am Tag in Anspruch nehmen kann. "Am gleichen Tag noch zum Training zu gehen, ist für mich trotzdem selbstverständlich." Da Daniela Laupichler in Othmarschen wohnt, ist der Anfahrtsweg zum Job ins Alte Land oder nach Ellerbek nicht so weit. Für weitere Hobbys bleibt wenig Zeit, schließlich möchte sie auch ihren Freund Mike sehen. Der wohnt in Süddeutschland, die beiden führen eine Fernbeziehung.

Wie sieht das engagierte Torhütergespann denn nun die Zukunft in Ellerbek? "Wir werden sicher noch längere Zeit spielen", sagt Daniela. "Dazu gehört natürlich auch, dass man von schwereren Verletzungen verschont bleibt." Diesbezüglich spricht sie auch für ihren 32 Jahre alten Bruder. Der hat mit den TSV-Männern sogar noch ein Ziel vor Augen. Der Aufstieg in die neue dritte Liga ist in zwei noch ausstehenden Partien durchaus noch zu schaffen. Für die Frauen wird es nicht mehr reichen, auch wenn seine Schwester noch so gut hält. Als Tabellenzehnter hat der Aufsteiger das Saisonziel aber im Prinzip erreicht - die dritthöchste Klasse st jedoch nicht zu halten. "Die Spiele in der neuen Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein werden nicht leicht sein und daher eine Herausforderung", sagt Daniela Laupichler.

Denn irgendwie gilt ja für beide schon seit langem: Ohne Handball können sie ja irgendwie nicht auskommen ...