Nach Sascha Richerts Führungstreffer träumt die Spielvereinigung vom Sieg, aber es reicht nur zu einem 1:1

Halstenbek. Die Stimmung nach dem Abpfiff war gereizt bei der SV Halstenbek-Rellingen und die Meinungen im Umkreis der Mannschaft einhellig: "Das Ergebnis fühlt sich an wie eine Niederlage."

Eine gängige Analyse im Sport, aber auf den Verlauf der Oberliga-Partie beim TSV Niendorf (1:1) trifft sie durchaus zu. Die Mannschaft von Trainer Thomas Bliemeister schien schon einem wichtigen Sieg im Abstiegskampf zuzusteuern, nachdem Sascha Richert in der 80. Minute nach Vorarbeit von Henning Hermann aus der Drehung den Führungstreffer erzielt hatte. Doch die Enttäuschung sollte sogleich auf dem Fuße folgen für die HR-Crew: Bei einem der letzten Angriffe der Partie gelang den Gastgebern noch der Ausgleich - nach einem Stellungsfehler von Benjamin Eta hatte Mathias Pornhagen mit einem herrlichen Schuss genau in den Winkel Erfolg (87.). Torhüter Dennis Schultz traf bei dieser traumhaften Aktion keine Schuld.

Trainer Thomas Bliemeister haderte nach dem Remis am Sachsenweg mit dem Schicksal: "Es ist ein Jammer, dass die Mannschaft den kostbaren Vorsprung nicht über die Zeit konnte. Ein Sieg wäre für uns ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt gewesen." So aber bleibt die Spannung erhalten am Tabellenende, weil auch die mitgefährdeten Klubs SC Concordia (1:2 in Bergedorf) und SV Lurup (0:1 in Curslack) Federn ließen. Auf der anderen Seite überraschte der Tabellenvorletzte Lohbrügge beim SC Condor (1:0).

Die Situation im Keller der Oberliga könnte sich für HR etwas besser darstellen, wenn Robert Hermanowicz (17.) und Antonio Ude (30.) vor dem Seitenwechsel nicht zwei gute Möglichkeiten ungenutzt gelassen hätten. So wachsen bei den Halstenbekern die Sorgen weiter, auch personell. Schon in der 23. Minute musste Daniel Stars wegen Oberschenkelproblemen gegen Marco Kebbe ausgewechselt werden. In der Schlussphase wurde Gerrit Diederichsen von einem harten Schuss in den Unterleib getroffen und musste runter.

Damit das Hamburger Oddset-Pokalfinale am 21. Mai an der Hamburger Hoheluft nicht mit dem drohenden Abstieg vor Augen bestritten werden muss, gibt es für HR am Mittwoch nur eine Zielsetzung: Im Auswärtsspiel beim TSV Uetersen (19 Uhr) muss unbedingt ein "Dreier" her. Ob das gelingt, wird auch davon abhängen, ob die Uetersener Mannschaft nach dem bitteren 0:4 in Wedel als neuer Tabellenletzter schon resigniert oder nicht.