Kreis Pinneberg. Anhaltender Niederschlag hat im Kreis Pinneberg die Feuerwehren gefordert. Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll. Die Details.

Das Sturmtief „Dietmar“ sowie anhaltender Dauerregen haben im Kreis Pinneberg mit großen Niederschlagsmengen zu vielen Feuerwehreinsätzen seit Dienstagabend geführt. Am Mittwoch sprach die Leitstelle in Elmshorn von etwa 28 wetterbedingten Rettungseinsätzen. Es habe sich meist um vollgelaufene Keller oder überspülte Straßen gehandelt. Verletzt wurde den Angaben der Leitstelle zufolge niemand.

Der Regen traf vielerorts auf gesättigte Böden und randvolle Gräben. Daher mussten viele Feuerwehren bereits ab Mitternacht ausrücken, um Gebäude vor Wasserschäden zu bewahren. In den meisten Fällen drang das Wasser, das sich bereits seit Wochen in vollen Entwässerungsgräben sammelt, in die Keller der Häuser. Insgesamt 24 Einsätze hatten diesen Schwerpunkt.

Dauerregen Pinneberg: In Halstenbek muss die Feuerwehr einen Keller auspumpen

In Quickborn etwa trat schon in der Nacht zum Mittwoch ein Graben über die Ufer und überspülte eine nahegelegene Straße. Das Wasser musste von den Einsatzkräften abgepumpt werden. Ersten Angaben zufolge wurde aber niemand von der Überschwemmung in Mitleidenschaft gezogen.

Ein völlig überfüllter Graben in Moorrege, ebenfalls ein Einsatzort für die Feuerwehr.
Ein völlig überfüllter Graben in Moorrege, ebenfalls ein Einsatzort für die Feuerwehr. © Kreisfeuerwehrverband Pinneberg | Kreisfeuerwehrverband Pinneberg

Ein Schwerpunkt zeichnete sich am frühen Morgen zudem in Moorrege ab. Dort war die Feuerwehr seitdem im Dauereinsatz, um mehrere Häuser am Rand der Gemeinde vor dem Wasser zu schützen. Dabei wurden auch sicherheitshalber Sandsäcke vorbereitet, die bisher nicht zum Einsatz kommen mussten.

Moorrege: Wasser droht, in Keller von Wohngebiet zu laufen

Zudem drohte das Wasser in einem Wohngebiet in mehrere Keller zu laufen. Hier konnte die Feuerwehr schnell Abhilfe schaffen. Einsatzkräfte aus Moorrege unterstreichen die Herausforderung, dass ein Großteil der Entwässerung über die Pinnau geschieht. Wenn diese viel Wasser führt und das Sperrwerk geschlossen ist, kann das Wasser nur schwer aus Moorrege abfließen.

Bedrohte ein Wohngebiet: Ein vollgelaufener Graben in Bilsen.
Bedrohte ein Wohngebiet: Ein vollgelaufener Graben in Bilsen. © Kreisfeuerwehrverband Pinneberg | Kreisfeuerwehrverband Pinneberg

Ein weiterer Einsatzschwerpunkt war am Mittag in Bilsen. Die Feuerwehren Bilsen und Hemdingen waren mehr als drei Stunden im Einsatz, um mehrere Häuser vor dem Wasser zu schützen, da ein Graben kein Wasser mehr aufnehmen konnte. Durch das Umpumpen und Umleiten des Grabens konnte die Gefahr abgewehrt werden.

Halstenbek: Wasser steht schon fünf Zentimeter hoch im Keller

Am Mittwochmorgen hat sich auch in Halstenbek ein Feuerwehreinsatz mit 19 Rettungskräften ereignet. Dort war ein Keller an der Hornkoppel vollgelaufen, sodass das Wasser auf einer Fläche von etwa 50 Quadratmetern circa Zentimeter hoch stand. Die Feuerwehr kontrollierte die Schächte und fing mit dem Abpumpen an. Im Anschluss wurde noch der Wassersauger für die Restarbeiten eingesetzt. Nach 90 Minuten konnten die Helfer das Wasser bändigen.

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Daneben mussten die Feuerwehren auch bei 4 umgestürzten und in Schieflage geratenen Bäumen einschreiten. Auch am späten Nachmittag gebe es noch einzelne weitere Einsätze. Laut Leitstelle lagen die Schwerpunkte der Einsätze im gesamten Kreis verteilt. Im Einzelnen gab es in Moorrege fünf Einsätze, in Pinneberg vier, in Elmshorn und Bilsen drei, in Hemdingen, Quickborn und Tornesch jeweils zwei. Auch in Klein Nordende, Ellerbek, Kölln-Reisiek, Quickborn, Borstel-Hohenraden und auf Helgoland mussten die Retter witterungsbedingt tätig werden.

Auch am restlichen Mittwoch müssen sich Hamburg und Schleswig-Holstein auf noch mehr Sturm und Regen einstellen. Laut Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll der Dauerregen bis in den späten Nachmittag hinein andauern. Gebietsweise werden Sturmböen mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde erreicht.

Nächstes Sturmtief könnte sogar Schnee bringen

Am Donnerstag soll dann noch ein neues Sturmtief namens Brigitta auf den Norden und damit den Kreis Pinneberg zukommen. Es werden wieder ergiebige Regenfälle erwartet, die aber auch in Schnee übergehen können. Die entsprechenden Warnungen bleiben bestehen und werden um Glättegefahr erweitert.