Bönningstedt. Bauarbeiten beinahe abgeschlossen. Fahrgäste müssen weiter den Busersatzverkehr auf der AKN-Strecke nutzen. Was sich ändert.

Abgehängt fühlten sich die Bönningstedter während des monatelangen Busersatzverkehrs auf der AKN-Linie A1. So sehr, dass die Bürgerinnen und Bürger aus Protest sogar die Busse des Schienenersatzverkehrs stoppten, um eine Bushaltestelle im Ortsteil Winzeldorf durchzusetzen.

Da sorgt die Nachricht, dass die Arbeiten am Bahnhof Bönningstedt früher fertig werden als ursprünglich geplant, für Freude. Der Ersatzverkehr beziehungsweise die Sperrung des AKN-Streckenabschnitts seit Mitte Januar war nötig, aufgrund von Bauarbeiten zur Verlängerung der S21.

Projekt S21: AKN-Bahnhof Bönningstedt wird früher fertig als geplant

Planmäßig sollte der Bönningstedter Bahnhof bis zum 19. August gesperrt werden, nun wird die Sperrung bereits zum 22. Juli aufgehoben und der Bahnhof ist laut AKN von Montag, 24. Juli, wieder für die Züge der Linie A1 anfahrbar.

Durch die vorzeitige Öffnung des Bahnhofs Bönningstedt könne eine notwendige Umleitung des Ersatzverkehrs aufgrund der Sperrung der B4 vermieden werden. Diese Umleitung hätte eine zusätzliche Fahrzeitverlängerung von etwa 20 Minuten zur Folge gehabt, teilt die AKN mit.

HVV: Zweite Bauphase für die S21 soll Ende August starten

„Die Änderungen an der Strecke finden im Voraus statt, bevor sich der Busersatzverkehr aufgrund der Sperrung des Abschnittes zwischen Burgwedel und Eidelstedt zum Start der Bauphase zwei des Projekts S21/S5 vom 19. auf den 20. August ändern wird“, heißt es von der AKN.

Vom 22. bzw. 24. Juli an verkehren die Züge der Linie A1 in Richtung Kaltenkirchen/Neumünster zwischen den Haltestellen Eidelstedt und Bönningstedt. Dort erfolgt der Umstieg in den Ersatzverkehr, der zwischen Bönningstedt und Ellerau verkehrt.

Projekt S21: AKN-Züge fahren früher in Eidelstedt ab

Der bisherige Anschluss der S-Bahnlinie S21 an die AKN ist zwar nicht mehr erreichbar, da die Züge der AKN nun fünf Minuten früher in Eidelstedt abfahren. „Jedoch ergeben sich folgende Vorteile: stabilere Anschlüsse an die S-Bahn in Eidelstedt sowie ein stabiler Anschluss an die Busse in Bönningstedt“, so das Verkehrsunternehmen.

Die Gesamtreisezeit von Eidelstedt nach Ellerau verlängere sich durch den Ersatzverkehr, der zwischen Bönningstedt und Ellerau verkehrt, um 25 Minuten. Von Ellerau besteht Anschluss an die AKN in Richtung Kaltenkirchen/Neumünster.

HVV: AKN-Ersatzverkehr zwischen Burgwedel und Ulzburg-Süd ab August

In der Gegenrichtung fahren die AKN-Züge von Kaltenkirchen/Neumünster bis Ellerau und dann wieder von Bönningstedt bis Eidelstedt. Zwischen Ellerau und Bönningstedt verkehrt auch in dieser Richtung ein Busersatzverkehr.

Mit der zweiten Bauphase, die am 19. bzw. 20. August startet, verkehren die Züge der Linie A1 zwischen Ulzburg-Süd und Burgwedel. Der Streckenabschnitt zwischen Burgwedel und Eidelstedt wird dann durch einen Busersatzverkehr bedient, teilt die AKN mit.

Ausbau der Linie S21 bedeutet massive Einschränkungen für Fahrgäste

Für die Fahrgäste bedeuten die Bauarbeiten für das Projekt der Fortführung der S21 massive Einschränkungen – und das über Monate hinweg. Doch die Arbeiten zur Elektrifizierung des Streckenabschnitts zwischen Kaltenkirchen und Eidelstedt sind nötig, damit dort überhaupt S-Bahnen fahren können.

Mit dem Projekt soll die Strecke von Kaltenkirchen bis zum Hamburger Hauptbahnhof „durchgebunden“ werden. Damit soll auch der bisher in Eidelstedt nötige Umstieg für die Fahrgäste wegfallen. Ein weiteres Ziel des Projekts, dass die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein gemeinsam beschlossen haben, ist die verbesserte Fahrplanstabilität.

Projekt S21 kostet Bund und Länder rund 120 Millionen Euro

120 Millionen Euro kostet das Projekt, für das nicht nur – wie beispielsweise in Quickborn – zusätzliche Gleise geschaffen, sondern vielerorts, wie etwa in Bönningstedt, auch die Bahnsteighöhe und -länge angepasst werden.

55 Minuten sollen die Fahrgäste nach der Fertigstellung von Kaltenkirchen bis zum Hamburger Hauptbahnhof brauchen. Aber es soll vor allem bequemer und an vielen Bahnhöfen auch barrierefrei werden. Dafür müssen die Reisen nun vorerst mit Einschränkungen leben.