Quickborn. Bauhof der Stadt schafft es nicht mehr allein. 500 Wasserspender sollen nun Abhilfe schaffen. Das Nass soll von Bürgern kommen.

Wer zuletzt auf der Freibadwiese lag, hat es gespürt: Alles ist megatrocken. Die ersten drei Wochen im Juni hat es hier gar nicht geregnet. Die sporadischen Schauer seitdem sind kaum in den Erdboden versickert. Die tieferen Schichten sind meist noch staubtrocken. Die Dürre macht den Bäumen zu schaffen, vor allem den jüngeren, deren Wurzelwerk noch nicht so ausgeprägt ist.

Darum hat die Quickborner Verwaltung jetzt in Absprache mit ihrem Baumpflege-Experten Michael Börner eine Hilfsaktion ins Leben gerufen, wie die Bäume in der Stadt auch bei anhaltender Trockenheit gut über den Sommer kommen sollten.

Aktion in Quickborn: Hilfe vom Volk – Feuchte Säcke sollen welke Bäume retten

So werde der Bauhof jetzt 500 Wassersäcke in der ganzen Stadt an besonders zu schützenden Bäumen anbringen, kündigt Quickborns Bürgermeister Thomas Beckmann an – selbst diplomierter Biologe. „Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger bitten, diese grünen Säcke mit Wasser aufzufüllen.“ Die Säcke würden bis zu 75 Liter fassen, die dann durch die kleinen Löcher in fünf bis zehn Stunden leer liefen und die Bäume so bewässerten.

„Natürlich sollen die Bürgerinnen und Bürger jetzt nicht die Arbeit unseres Bauhofs machen“, erklärt Beckmann das Konzept. Aber deren Mitarbeiter würden es alleine nicht schaffen, die 15.000 Bäume in Quickborn rechtzeitig und regelmäßig zu bewässern.

Bauhof in Quickborn schafft nur 10.000 Liter am Tag

So schafften sie es gerade mal, mit ihren zwei Wassertank-Fahrzeugen pro Tag etwa 10.000 Liter an die notleidenden Straßenbäume abzugeben. Damit ließen sich umgerechnet 130 dieser Wassersäcke pro Tag befüllen.

Das zeige also, dass es bei einer anhaltenden Dürre der Bauhof allein nicht schafft, alle Bäume ausreichend zu bewässern, erklärt Bürgermeister Beckmann diesen Hilferuf an die Bevölkerung. Der Vorteil der Wassersäcke sei dabei, dass der Inhalt langsam ablaufe und so tatsächlich in den Boden zu den Wurzeln durchsickere, erklärt Baumpflege-Beauftragter Börner.

Dürre in Quickborn: Gießkannen sind nicht effektiv genug

Wenn die Leute dagegen die Bäume direkt mit der Gießkanne bewässerten, würde das meiste Wasser gar nicht in den Boden einsickern, sondern an der Oberfläche ablaufen. „Das hilft den Bäumen aber nicht“, sagt Börner.

Die Wassersäcke würden nun überall im Stadtgebiet verteilt, wo es aus Sicht des Baumexperten und des Bauhofes am dringendsten notwendig sei, erklärt Börner. Wie nötig eine solche ständige Bewässerung der Stadtbäume sei, zeige die aktuelle Entwicklung der Bäume vor dem Quickborner Rathaus. „Dort mussten wir jetzt fünf Bäume fällen, die bereits vertrocknet waren“, erklärt Experte Börner.