Elmshorn. Eine Spende des Fördervereins soll bei der Digitalisierung des Bestandes helfen. Welchen Nutzen der neue Riesenscanner bietet.

Das Elmshorner Stadtarchiv wird digitaler – und das geht in Zukunft sogar noch einfacher. Möglich macht es eine Spende des Fördervereins des Stadtarchivs. Der Verein sponsort dem Archiv einen Scanner für Großformate im Wert von rund 17.500 Euro.

„Ich danke dem Förderverein sehr für diese großzügige Spende, denn sie macht unser Stadtarchiv noch fortschrittlicher, noch moderner“, sagt Elmshorns Erster Stadtrat Dirk Moritz. Das Spezialgerät des Herstellers Walter Nagel kann Vorlagen bis fast zum Format A1 erfassen, etwa alte Zeitungen, Sterbebücher, Pläne oder Plakate.

Elmshorn: XXL-Scanner soll das Stadtarchiv digitaler machen

„Das ist eine großartige Spende, die unsere Arbeit und insbesondere die Digitalisierung enorm erleichtern wird“, sagt Archivleiter Oliver Glück. Und nicht nur das. „Eine Suche in der Datenbank läuft viel schneller, als wenn ich dafür erst ins Archiv laufen muss, das Material wird geschont, weil es nicht mehr so oft angefasst wird und sollte doch mal eine Katastrophe wie ein Brand unabwendbar sein, ist das kulturelle Erbe der Stadt trotzdem noch in Teilen vorhanden.“

Mit wenigen Klicks können künftig etwa archivierte Zeitungsausgaben eingescannt werden, je nach Einstellung sogar zwei Seiten gleichzeitig und zwar in hoher Auflösung. Bisher wurden die digitalen Fassungen der Dokumente von Mikrofilmen übertragen. Dabei waren Fotos und andere Einzelheiten oft schwer zu erkennen.

Scanner bietet Chancen auf Kooperationen mit Industriemuseum

Für den Förderverein ist so eine teure Anschaffung nichts Alltägliches. Das teuerste an dem XXL-Scanner sei aber die Software, sagt Jens Gatzenmeier von Förderverein. „Wir haben das über mehrere Vorstandssitzung hinweg thematisiert“, sagt er. Am Ende seien aber alle so vom Nutzen des Großformat-Scanners überzeugt, dass das Projekt freigegeben wurde.

„Das hat wahnsinniges Potenzial für alle Seiten und auch für zukünftige Projekte, zum Beispiel in Kooperation mit dem Industriemuseum“, so Gatzenmeier. Denn neben den zahlreichen Dokumenten des Stadtarchivs könnten mithilfe der verwendeten Digitalkamera auch alle möglichen Gegenstände erfasst werden.

Elmshorns Stadtarchiv zog erst 2021 in größere Räume

Erst 2021 hatte sich das Stadtarchiv vergrößert, war aus dem Keller der Weißen Villa ins sogenannte Gewers-Haus an der Marktstraße 16 umgezogen. Das Haus hatte das Ehepaar Herbert und Ingrid Gewers der Stadt Elmshorn vermacht. Dort gab es nicht nur mehr Platz, das Stadtarchiv sollte auch sichtbarer werden.

Das Elmshorner Stadtarchiv umfasst unter anderem etwa 150.000 Bilder, 1,5 Millionen Negative, 1200 Bücher sowie das Personenstandsregister, das bis ins Jahr 1665 zurückreicht, oder ein Zeitungsbestand aus mehr als 130 Jahren.