Brokstedt/Pinneberg. Nach 20 Jahren kehrt die Rennserie am Sonntag in den Norden zurück. Auch viele Pinneberger machen sich auf den Weg nach Brokstedt.

Nach mehr als 20 Jahren kommt es am kommenden Sonntag um 14 Uhr auf dem Holsteinring bei Brokstedt zur Neuauflage eines Motorsport-Spektakels, das enorme Anziehungskraft in Schleswig-Holstein hat. Auch in ganz Deutschland gelten die Rennen um den „ADAC-Goldhelm“ als herausragendes Großereignis des Bahnsports, der seit 1953 ausgetragen wird, darunter diverse Male auf der ehemaligen Trabrennbahn in Hamburg-Farmsen. 2003 lief es zum letzten Mal in Jübek im nördlichsten Bundesland.

Damals mit am Start war der Bokeler Matthias „Matten“ Kröger, der bei diesem Rennen den zweiten Platz hinter dem Dänen Brian Karger belegte und die begehrte Trophäe am Ende nur haarscharf verfehlte. Auch am kommenden Sonntag wird Kröger in Brokstedt dabei sein, diesmal allerdings als einer der Experten, die sich bei der Pflege der Rennbahn engagieren.

Großereignis in Brokstedt: Speedway-Elite kämpft um ADAC-Goldhelm

Um an dem Motorsport-Highlight von internationalem Stellenwert teilhaben zu können, werden sich in den frühen Mittagsstunden traditionsgemäß um die 1000 Motorsportfans aus dem Kreis Pinneberg in Richtung Brokstedt auf den Weg machen. Der Andrang rund um das dortige, 400 Meter lange Rennbahn-Oval dürfte stark sein wie selten in der Vergangenheit.

Initiator der Speedway-Rennveranstaltung mit internationalen Topfahrern ist die ADAC-Zentrale in München. Das dortige verantwortliche Gremium hatte schon vor längerer Zeit beschlossen, den Brokstedter Club mit seinem Vorsitzenden Michael Schubert aus Moorrege mit der Austragung zu beauftragen. „Es ist eine riesige Ehre für uns, als Ausrichter zu agieren“, erklärte Schubert.

Fans aus weiten Teilen Deutschlands werden erwartet

Der rund 100 Mitglieder zählende MSC feiert in diesen Tagen sein 40-jähriges Bestehen. Aber nicht nur aus diesem Grund tritt der 1983 ins Leben gerufene Bundesligaclub als Gastgeber auf. Für die „Wikinger“ ist es eine Anerkennung des ADAC für ihren Verein, der trotz dreijähriger Coronazeit und den dadurch notwendig gewordenen erforderlichen Einschränkungen den Renn- und Trainingsbetrieb am Leben hielt, unter anderem im September 2021 das Team-EM-Halbfinale in der Altersklasse U23 ausrichtete.

Fans aus weiten Teilen Deutschlands werden am Sonntag um 14 Uhr erwartet. Die Vorstellung der Fahrer erfolgt um 13.30 Uhr. „Wir haben fast täglich daran gearbeitet, die Bahn in einen Topzustand zu bringen“, beschreibt Michael Schubert die Vorbereitungen. „Dabei wird nichts dem Zufall überlassen. Besucher in jeder Ecke des Holsteinrings können das Renngeschehen aus bestem Blickwinkel gut verfolgen.“

Der Goldhelm hat einen Materialwert von mehreren tausend Euro

Der „Goldhelm“ wird am Sonntag angeliefert und während der Begutachtung von Fahrern und Besuchern in der Sonne glänzen: Der Sieger erhält neben dem Helm, dessen Materialwert mehreren tausend Euro entspricht, eine Prämie von 1600 Euro. Das Unikat wurde von einem bayerischen Goldschmiedemeister in wochenlanger Handarbeit hergestellt.

Am Start sind 16 Stahlschuhartisten sowie ein Reservefahrer, die im Grand-Prix-System aufeinandertreffen. Zunächst finden 20 Vorläufe statt, anschließend zwei Halbfinals, danach steigt das große Finale mit den Top-Vier-Fahrern des Tages um die begehrte Trophäe. „Matten“ Kröger, selbst schon einmal Goldhelm-Gewinner: „Ich freue mich auf ein hochkarätiges Rennen in meinem Wohnzimmer.“

Speedway in Brokstedt: Das sind die Favoriten

Die bekanntesten Fahrer im Feld sind Antonio Lindbaeck (Schweden), Rune Holta (Norwegen), Mads Hansen (Dänemark), Michael Härtel aus Bayern, Adam Bednar (Tschechien), Arian Gala (Polen) sowie Lukas Baumann aus Mecklenburg-Pommern.

Organisator Michael Schubert erwartet neben geladenen Ehrengästen ehemalige Spitzenfahrer, Mitglieder aus der ADAC-Vorstandsetage sowie Vertreter aus der kommunalen Politik und Wirtschaftspartner des MSC Brokstedt. Erwachsene zahlen 20 Euro an der Tageskasse, Kinder und Jugendliche bis zwölf Jahre haben freien Eintritt. Ausreichend Parkplätze stehen wie immer in der Nähe zur Verfügung.