Pinneberg. Zuletzt haben Diebe am Pinneberger Gymnasium etliche Räder gestohlen. Nun haben Schüler selbst die Initiative zum Schutz ergriffen.

Die Schüler mussten handeln. Immer wieder wurden in den vergangenen Wochen in Pinneberg an der Johannes-Brahms-Schule Fahrräder geklaut, mitten am Tag, egal wie gut die Schlösser waren. „Manchmal wurden an einem Tag gleich zwei Räder gestohlen“, erzählt Claus Schröder, seit 2018 aktives Mitglied bei ADFC Pinneberg und Codierungsbeauftragter.

Um dem Fahrraddiebstahl an der Schule etwas entgegenzusetzen, codieren die ADFC-Mitglieder an drei Tagen die Fahrräder von Schülern an dem Pinneberger Gymnasium. „Wir sind nach einer Diebstahlswelle am Brahms Gymnasium von Schülern gebeten worden, aktiv zu werden“, sagt ADFC-Stellvertreter Matthias Walenda.

Nach Diebstahlswelle an Brahms-Schule: ADFC codiert Räder

Abiturientin Amelie Rawig hatte die Initiative ergriffen, nachdem Freunden an der Schule das Rad geklaut wurde. „Wir hatten zuerst versucht, weitere Fahrradbügel zu bekommen, an denen wir die Räder sicher festmachen können“, sagt die 18-Jährige. Aber das stellte sich als zu kostspielig und aufwendig dar.

Dann kam die Idee auf, die Räder codieren zu lassen und die Schülerin besprach mit den ADFC-Mitgliedern, wie sich dies bewerkstelligen ließe – mit Erfolg. Sie und ihre Mitschülerin Mia Zimmermann (18) halfen auch während der drei Aktionstage tatkräftig mit.

Nach Diebstahlserie: Mehr als 100 Räder sind schon codiert

Eine Codierung des Rahmens führt dazu, dass ein Rad, wenn es wiedergefunden wird, von der Polizei dem Eigentümer eindeutig zugeordnet werden kann und er sein Rad wieder bekommt. Die eindeutige Zuordnung zu einem Eigentümer führt dazu, dass codierte Räder für Diebe ein Risiko darstellen und deshalb seltener geklaut werden.

„Am Dienstag haben wir 55 Räder codiert, heute waren es 50 und morgen auch noch mal“, sagt Claus Schröder am Mittwoch. Mit zehn Mitgliedern ist das ADFC-Team vor Ort. Sie nehmen morgens vor Unterrichtsbeginn die Räder der Schüler entgegen und fräsen mit einem Nadelprägegerät Nummern in die Rahmen. Nach dem Unterricht holen die Schüler ihre Fahrräder wieder ab – und sind nun hoffentlich vor Fahrraddieben gefeit.

Codierungsaktion auch an anderen Pinneberger Schulen geplant

„Wir bieten die Aktion zu einem subventionierten Preis von fünf Euro an“, sagt Claus Schröder. Normalerweise kostet die Codierung 15 Euro. „Wir haben außerdem mit der Schule ein Crowdfunding vereinbart.“

Es ist das erste Mal, dass der ADFC an einer Schule codiert. Und vermutlich nicht das letzte Mal. „Die Bürgermeisterin hat uns gebeten, diese Aktion auch an allen Pinneberger Schulen anzubieten“, sagt Pinnebergs ADFC-Vorsitzender Ulf Brüggemann. Man sei nun in Gesprächen mit den Schülervertretungen, ob dies gewünscht sei und wie es sich organisieren ließe.

ADFC Pinneberg bietet weitere Termine für Codierung an

Weitere reguläre Codiertermine des ADFC Pinneberg: Sa 20. Mai, 10 bis 13 Uhr, E-Bike-Center Petersen, Ludwig-Meyn-Straße 12, Halstenbek; Sa 24. Juni, 11 bis 15 Uhr, B.O.C. Pinneberg, Flensburger Straße 5, Pinneberg; Sa 8. Juli und 28. Oktober jeweils 10 bis 14 Uhr, Küstenrad E-Bike-Store, Mühlenstraße 109, Pinneberg; So 3. September, 12 bis 16 Uhr, Drosteiplatz. Bitte Fahrrad, Ausweis und Kaufbeleg mitbringen! Weitere Informationen finden sich unter www.adfc-pinneberg.de.

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Der ADFC wirbt zudem für neue Mitglieder. Wer bis zum 30. Juni eine Mitgliedschaft abschließt, zahlt im ersten Jahr nur 19 Euro statt 66 Euro (bzw. 78 Euro für Familien/Haushalte). Weitere Informationen und das Formular unter www.adfc.de/familie.