Kreis Pinneberg. Sogar Nilgänse hatten den extra gebauten Horst schon erobert, aber noch nie ein Storch. Wird jetzt doch noch Nachwuchs gezeugt?

Die Störche der Umgebung haben sich lange bitten lassen. Aber jetzt, endlich, wird das extra errichtete Nest oberhalb des Wildtier- und Artenschutzzentrums in Sparrieshoop von zwei neuen Tieren angenommen. Die neuen Störche bauen offenbar das seit Jahren leerstehende Nest aus und fangen tatsächlich an zu brüten. Das freut vor allem einen: Stationsleiter Christian Erdmann.

„Im Jahr 2017 hat das Team der Wildtierauffangstation in Sparrieshoop ein Horst für Weißstörche errichtet“, so Erdmann. Seitdem habe es zwar immer mal wieder Brutversuche dort gegeben, aber keine erfolgreichen. Erdmann: „Nilgänse haben die Störche erheblich am Horst gestört.“

Storchenpaar nimmt Nest nach acht Jahren endlich an

Stattdessen hatte es sich eine Gans sogar im Horst gemütlich gemacht. „Es gab auch schon Nilgans-Nachwuchs auf dem Storchenhorst“, berichtet Erdmann. Das war nicht im Sinn des Erfinders.

Ein weiterer Grund für den ausbleibenden Nachwuchs im Nest: Am benachbarten Gehege lebte seit vier Jahren eine flugunfähige Storchendame, die zwar regelmäßig Männerbesuch bekam, aber im offenen Gehege nicht am Boden brüten wollte. „Das ist woanders schon häufig der Fall gewesen“, sagt Erdmann. In Sparrieshoop hat es wohl auch den Bezug des darüberliegenden Nestes gestört.

Da sind sie: Zwei Störche, die endlich das Nest im Kreis Pinneberg für sich entdeckt haben.
Da sind sie: Zwei Störche, die endlich das Nest im Kreis Pinneberg für sich entdeckt haben. © HA | Wildtier- und Artenschutzzentrum

Nun wurde die nicht mehr flugtaugliche Storchendame ausquartiert und vermittelt, und zwar an den Wildpark Schwarze Berge. Der Erfolg am luftigen Horst ließ deshalb nicht lange auf sich warten. Prompt sei ein anderer, neuer weiblicher Storch erschienen und habe das Nest okkupiert.

Stationsleiter: „Alle Hoffnungen ruhen jetzt auf dem Paar“

Seit zehn Tagen sei nun der acht Jahre lang ungenutzte oder zweckentfremdete Horst von einem Storchenpaar besetzt. „Alle Hoffnungen ruhen jetzt auf dem Paar. Mit etwas Glück klappt es dieses Jahr mit dem Nachwuchs“, so Erdmann.