Kreis Pinneberg

Corona-Impfzentren öffnen zum letzten Mal – dann ist Schluss

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Marvin Mertens
Ein Gesundheits-und Krankenpfleger verimpft im Prisdorfer Impfzentrum (Kreis Pinneberg) einer Frau einen Corona-Impfstoff. Zum 31. März schließen die Impfzentren in Schleswig-Holstein (Symbolbild).

Ein Gesundheits-und Krankenpfleger verimpft im Prisdorfer Impfzentrum (Kreis Pinneberg) einer Frau einen Corona-Impfstoff. Zum 31. März schließen die Impfzentren in Schleswig-Holstein (Symbolbild).

Foto: Georg Wendt / picture alliance/dpa

Auch das Schwerpunktzentrum in Prisdorf schließt. Was die Impfkampagne das Land kostete und wo es jetzt noch Impfungen gibt.

Kreis Pinneberg.  Lange Schlangen, Bundeswehrsoldaten in Schutzanzügen und hunderte Impfungen am Tag – das war einmal der Alltag im Impfzentrum am Peiner Haag in Prisdorf. Mittlerweile hat sich der Andrang stark reduziert. Und jetzt ist sogar ganz Schluss.

An diesem Freitag, 31. März 2023, ist letzter Impftag in den sieben Schwerpunktzentren in Schleswig-Holstein. Auch in Prisdorf wird dann nicht mehr gegen das Corona-Virus geimpft. Stattdessen gehen die Corona-Schutzimpfungen in die Regelversorgung über.

Ende der Corona-Impfzentren – Letzter Impftag am 31. März

Ab April werden die Impfungen dann vollständig bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten durchgeführt. Die sieben Schwerpunktzentren hatten diese seit Anfang 2023 für eine Übergangszeit bis Ende März unterstützt, eines davon am Peiner Haag in Prisdorf.

Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken sieht in der Impfkampagne einen Erfolg. „Die Kampagne hat durch wirksamen Schutz insbesondere vor schweren und schwersten Krankheitsverläufen entscheidend dazu beigetragen, Menschenleben zu schützen, das Infektionsgeschehen zu bremsen und unser Gesundheitssystem zu entlasten.“

Corona: Rund 7,5 Millionen Covid-Impfungen in Schleswig-Holstein

Von Ende 2020 bis zum 28. März 2023 wurden in Schleswig-Holstein etwa 7,5 Millionen Impfungen durchgeführt. Laut Kassenärztlicher Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) sind 80,7 Prozent aller Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner mindestens einmal geimpft.

Mehr als 79 Prozent haben zwei Impfungen erhalten und mehr als 70 Prozent bekamen mindestens eine Auffrischungsimpfung. Nur etwa 35 Prozent der Impfungen wurden in Impfzentren durchgeführt. „Mehr als jede zweite Corona-Impfung in Schleswig-Holstein fand in einer Arztpraxis statt“, sagt Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzender KVSH.

Mehr als die Hälfte der Impfungen in Arztpraxen durchgeführt

Den Großteil der Impfungen übernahmen also niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Rund vier Millionen Dosen Impfstoff verabreichten die Medizinerinnen währen der Pandemie. Hinzu kommen rund 1,5 Millionen Grippe-Impfungen.

Dabei betrieb das Land in der Spitze bis zu 28 Impfzentren und Impfstellen. Dort wurden jedoch lediglich etwa 2,6 Millionen Corona-Impfungen durchgeführt. Schleswig-Holstein ist bei der Impfquote bundesweit in der Spitzengruppe. Bei den Auffrischungsimpfungen ist Schleswig-Holstein im Vergleich der Bundesländer sogar führend.

Gesundheitsministerin: Impfkampagne eine „großartige Gemeinschaftsleistung“

Etwa sechs Prozent aller Impfungen im Land – rund 500.000 – entfielen auf die mobilen Impfteams der KVSH. Die Teams kamen insbesondere bei vulnerablen Gruppen zum Einsatz und boten niedrigschwellige Möglichkeiten zur Impfung. Auch ihre Einsatzzeit endet mit dem 31. März.

„Insgesamt war die Impfkampagne eine großartige Gemeinschaftsleistung zahlreicher Akteure“, sagt Gesundheitsministerin von der Decken. „Dazu gehören viele engagierte Menschen, die man kaum abschließend nennen kann.“

Kreis Pinneberg: Viele Helfer machten Impfkampagne möglich

Von der Decken lobt den Einsatz der Helferinnen und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der Johanniter, der Bundeswehr und des Technischen Hilfswerkes, den Ärztinnen und Ärzten sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreise und kreisfreien Städte.

Noch nicht zwar nicht alle Kosten abgerechnet, von Dezember 2020 bis Juni 2022 fielen aber Gesamtkosten von 98 Millionen Euro für die Impfkampagne in Schleswig-Holstein an. Durchschnittlich belaufen sich die Kosten pro Impfung im Impfzentrum damit auf etwa 30 Euro.

Kostenübernahme für Corona-Impfungen durch den Bund endet

Nicht nur die Impfzentren verschwinden. Vom 8. April an endet auch die Kostenübernahme für Corona-Impfungen durch den Bund. Darauf weist die KVSH hin. Nur der Impfstoff selbst wird noch bis Ende 2023 vom Bund bezahlt.

Bisher haben die Krankenkassen laut KVSH noch in keinem Bundesland eine Kostenübernahme für Impfzubehör und -honorar erklärt. Daher rät die KVSH dazu, den Impfstatus zu überprüfen und gegebenenfalls bis zum 7. April eine Nachimpfung in Anspruch zu nehmen.

Kreis Pinneberg: Wer noch für Corona-Impfungen in Frage kommt

Aktuell empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) für alle Altersgruppen eine zweifache Grundimmunisierung sowie eine Auffrischungsimpfung. Eine vierte Impfung sollten Menschen ab 60 Jahren erhalten sowie Personen mit chronischen Erkrankungen, Störungen des Immunsystems sowie Personen mit Kontakt zu Pflegebedürftigen.

Aktuelle Informationen zur Impfempfehlung der Stiko sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die Corona-Schutzimpfungen gibt es beim Robert-Koch-Institut und dem Bundesgesundheitsministerium.

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