Kreis Pinneber. Der bundesweite Warnstreik von EVG und Verdi am kommenden Montag wird auch schwere Auswirkungen auf den Schienenverkehr im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und damit auf Pendler aus dem Kreis Pinneberg haben.
Denn wie der HVV schon am Freitag mitteilte, wird insbesondere der S-Bahn-Verkehr „massiv beeinträchtigt“ sein – die S3 dürfte in Pinneberg, wenn überhaupt, nur selten fahren. Das gleiche gilt für die S1 in Wedel. Auch die AKN-Linien A1, A2 und A3 werden am Montag nicht verkehren, zudem sei der Schienenersatzverkehr zwischen Ellerau und Burgwedel vom Streik betroffen.
Warnstreik Montag: Pinnebergs Pendler brauchen extrem starke Nerven
Auf den Regionalverkehrslinien der Deutschen Bahn müsse ebenfalls mit erheblichen Einschränkungen und Ausfällen gerechnet werden. Das betrifft im Kreis ebenfalls die Städte Pinneberg, Elmshorn oder Tornesch. Denn – so heißt es auf den Seiten der Deutschen Bahn – „der Fernverkehr wird am 27. März wegen eines Streiks der Gewerkschaft EVG eingestellt. Der Nahverkehr wird bundesweit massiv beeinträchtigt sein.“
Die Bahn rechnet deshalb schon am Sonntag mit erhöhtem Reiseaufkommen im Fernverkehr. Für Reisen am Streiktag selbst hat die Bahn eine Sonderkulanzregelung angekündigt. Im HVV-Gebiet seien am Montag nur die Busse sowie die Elbfähren und die U-Bahnen nicht von der Arbeitsniederlegung der Streikenden betroffen.
Gewerkschaft ist mit Beteiligung schon jetzt zufrieden
Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) noch am Freitag mitteilte, ist die Beteiligung an den Warnstreiks in Schleswig-Holstein schon jetzt gestiegen. „Derzeit sind mehr als 4000 Beschäftigte im Land im Warnstreik, das ist die bislang höchste Mobilisierung in dieser Tarifrunde. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ein Teil des Landes im Speckgürtel um Hamburg, heute nicht mit aufgerufen war“, so ver.di Nord Sprecher Frank Schischefsky.
Die Gewerkschaft gibt sich weiter kämpferisch: „Wir senden damit eine klare Botschaft in Richtung Arbeitgeber. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes stehen hinter ihrer Forderung und lassen sich nicht länger von der allgemeinen Einkommensentwicklung abkoppeln – notfalls mit unbefristeten Streiks.“
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Die Arbeitgeber seien nun gut beraten, die Signale der Beschäftigten ernst zu nehmen, so Schischefsky weiter. Während des bundesweiten Aktionstags der Verkehrsinfrastruktur am kommenden Montag beteiligt sich ver.di Nord sogar mit dem Nord-Ostsee-Kanal, wo die Schleusentore geschlossen bleiben.
Die Tarifverhandlungen werden am 27., 28. und 29. März in Potsdam fortgesetzt. Aktuelle und am Montag konkretisierte Informationen finden sich unter hvv.de oder direkt bei der S-Bahn.
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