Verkehr Hamburg

A23: Grundsanierung hat begonnen – lange Staus erwartet

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A23: Wegen der Einrichtung einer Baustelle müssen Autofahrer von Hamburg in Richtung Heide ab dem 20. März mit Behinderungen rechnen.

A23: Wegen der Einrichtung einer Baustelle müssen Autofahrer von Hamburg in Richtung Heide ab dem 20. März mit Behinderungen rechnen.

Fahrbahn wird monatelang grundsaniert. Warum es Richtung Hamburg nur einspurig läuft und was das für Autofahrer bedeutet.

Kreis Pinneberg. 
  • A23 wird bis Ende des Jahres zum Nadelöhr
  • Fahrbahn Richtung Hamburg wird saniert
  • Betroffen ist der Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Pinneberg-Süd und Autobahndreieck Nordwest

Autofahrer im Raum Hamburg müssen von dieser Woche an für ihre Fahrten mehr Zeit einplanen: Die A23 wird bis Ende des Jahres wieder zum Nadelöhr. Am 20. März begannen umfangreiche Bauarbeiten. Nachdem 2022 die Richtungsfahrbahn Heide saniert wurde, steht jetzt die Fahrbahn Richtung Hamburg zur Erneuerung an.

„Diesmal ist der Abschnitt, an dem gearbeitet wird, deutlich länger“, berichtet Christian Merl, Sprecher für Norddeutschland der Autobahn GmbH des Bundes. Die Sanierung betrifft den Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Pinneberg-Süd und dem Autobahndreieck Nordwest auf Hamburger Gebiet.

A23: Bauarbeiten starten Monatg – es drohen lange Staus

Voriges Jahr war in der Gegenrichtung lediglich der Abschnitt zwischen der Abfahrt Halstenbek-Krupunder und dem Autobahndreieck betroffen. „In Fahrtrichtung Hamburg ist der offenporige Asphalt auf dem Gebiet von Schleswig-Holstein deutlich schadhafter“, so Merl.

Das liege daran, dass dieser lärmmindernde Asphalt schneller Abnutzungserscheinungen zeige, wenn insbesondere schwere Fahrzeuge stark bremsen oder beschleunigen würden. Merl: „Weil wir in Richtung Hamburg häufige Rückstaus haben, ist dies hier der Fall.“

A23: Autobahn GmbH kombiniert zwei Maßnahmen miteinander

Um Synergieeffekte zu nutzen, hat die Autobahn GmbH zwei notwendige Baumaßnahmen miteinander kombiniert. Vom Autobahndreieck Nordwest bis zur Landesgrenze zu Schleswig-Holstein wird die Richtungsfahrbahn Hamburg grundinstandgesetzt und anschließend mit offenporigem Asphalt (OPA) versehen.

Dies war bereits 2017 in einem Planfeststellungsbeschluss festgeschrieben worden. Angesichts des langwierigen Ausbaus der A7 konnte die Maßnahme bislang nicht vollzogen worden. Das ändert sich nun.

Offenporiger Asphalt auf der A23 wurde schon 2007 und 2008 verlegt

Auf dem Territorium des nördlichsten Bundeslandes liegt bereits der lärmmindernde Asphalt. Er wurde 2007 beziehungsweise 2008 von der Landesgrenze zu Hamburg bis hinter die Anschlussstelle Halstenbek/Rellingen in beide Fahrtrichtungen aufgebracht und sorgt seitdem für Lärmschutz. Bereits 2016 und 2017 wurde der OPA oberflächlich erneuert.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Asphalt ist die offenporige Variante weniger langlebig, sodass die Sanierungsintervalle schneller erfolgen müssen. In diesem Jahr wird in Fahrtrichtung Hamburg zwischen Pinneberg-Süd und der Landesgrenze der OPA abgefräst und im Anschluss folgt eine Neuasphaltierung.

In welchen Bauabschnitten auf der A23 gearbeitet wird

„Zunächst wird die Grundinstandsetzung zwischen dem Autobahndreieck und Halstenbek-Krupunder erfolgen“, erläutert Merl. In diesem Bereich werde der Unterbau sowie die Entwässerung komplett erneuert, im Anschluss erfolge der Einbau der neuen Tragschicht. Auch die Sanierung eines Regenrückhaltebeckens in Eidelstedt und der Bau eines Lamellenklärbeckens sind Bestandteil der Maßnahme.

Den Abschluss bildet der Auftrag des offenporigen Asphalts. „Das machen wir dann in einem Rutsch bis Pinneberg-Süd“, so der Autobahnsprecher weiter. Mit diesem Schritt werde erst nach dem Ende der Sommerferien begonnen.

Ab 20. März Einrichtung der Baustellen-Verkehrsführung

Zunächst wird also nur – wie schon im Vorjahr – im Abschnitt zwischen Halstenbek-Krupunder und dem Autobahndreieck Nordwest gearbeitet, nur eben in der Gegenrichtung. Merl: „Wir weiten dann das Baufeld schrittweise aus.“ Für den ersten Abschnitt erfolgt ab dem 20. März die Einrichtung der baustellenbedingten Verkehrsführung.

Dazu zählen Bau und Öffnung von zunächst zwei notwendigen Mittelstreifenüberfahrten, das Aufstellen von transportablen Schutzwänden zur Trennung der Richtungsverkehre, entsprechende Asphaltierungsarbeiten für die baustellenbedingte Verkehrsführung und ebensolche Markierungsarbeiten.

Die finale Verkehrsführung wird in der Nacht zum 6. April eingerichtet

Ab dem 20. März steht in Richtung Heide vorübergehend nur eine Fahrspur zur Verfügung. In Richtung Hamburg bleibt es zunächst bei zwei Fahrstreifen. Dies ändert sich im Zeitraum vom 24. bis 27. März, wenn es zur angekündigten Vollsperrung der A7 kommt.

Ab dann stehen in Fahrtrichtung Heide zwei verengte Fahrstreifen zur Verfügung. In Fahrtrichtung Hamburg wird in der Woche nach der Vollsperrung auf eine einstreifige Verkehrsführung umgestellt, die Fahrspur wird dann eine Breite von 3,25 Meter aufweisen.

Verkehr wird komplett auf die Richtungsfahrbahn Heide umgeleitet

In der Nacht auf den 6. April wird die Verkehrsführung für die Hauptbauphase final eingerichtet. Ab dann wird der Verkehr in beide Fahrtrichtungen über die Richtungsfahrbahn Heide geführt, um die Gegenseite für die Bauarbeiten freizubekommen.

In Fahrtrichtung Hamburg wird ein Fahrstreifen auf die Richtungsfahrbahn Heide verschwenkt und im Dreieck Nordwest auf die Verbindungsrampe zur A7 zurückgeleitet. Wer in Eidelstedt die A23 verlassen möchte, wird über den Standstreifen der Fahrtrichtung Hamburg dorthin geführt.

In Eidelstedt kann nicht in Richtung Hamburg auf die A23 eingebogen werden

Er oder sie müssen sich frühzeitig rechts einordnen. Achtung: In Eidelstedt kann nicht in Richtung Hamburg auf die A23 eingebogen werden. Wer von der A23 auf die A7 weiterfahren möchte, muss entsprechend die linke Spur nutzen.

In Fahrtrichtung Heide stehen wie im Vorjahr durchgehend zwei Spuren zur Verfügung. Im Gegensatz zum vorigen Jahr kann der Verkehr auch zweistreifig durch den Tunnel im Dreieck Nordwest geführt werden. „Das wird die Verkehrslage in dieser Richtung entspannen“, glaubt Merl.

Im Berufsverkehr wird sich Verkehr auf A23 weit zurückstauen

In Richtung Hamburg sieht das anders aus. Dort steht – wie im Vorjahr – nur ein Fahrstreifen zur Verfügung. Vier Fahrspuren auf einer Richtungsfahrbahn sind wegen der zu geringen Breite nicht möglich. Daher hat sich die Autobahn GmbH erneut für zwei Spuren in Richtung Heide und eine Spur in Richtung Hamburg entschieden.

Im umgekehrten Fall würde im Feierabendverkehr „die A7 staubedingt lahmgelegt“, sagt Merl. Daher sei es das kleinere Übel, dass sich morgens der Verkehr auf der A23 vor dem Dreieck Nordwest aufstauen würde.

Weitere Einschränkungen kommen während der Asphaltierung

Wenn nach den Sommerferien der Einbau des offenporigen Asphalts beginnt und das Baufenster bis Pinneberg Süd ausgeweitet wird, kommt es auf dem Abschnitt zu weiteren Einschränkungen. Dann erfolgen Sperrungen der Anschlussstellen Halstenbek/Rellingen, Halstenbek-Krupunder und Hamburg-Eidelstedt sowie der Verbindungsrampen im Autobahndreieck.

Diese Sperrungen sollen aber nur nur zeitlich begrenzt erfolgen. Über die Einschränkungen und Umleitungen wird die Autobahn GmbH noch einmal gesondert informieren.

Autobahn GmbH empfiehlt Pendlern Wechsel ins Homeoffice

Zwischen 7 und 9 Uhr morgens fließt der meiste Verkehr stadteinwärts, dann ist mit hoher Staugefahr zu rechnen. Die Autobahn GmbH empfiehlt Pendlern, wenn möglich ein eventuelles Arbeiten im Homeoffice in Betracht zu ziehen. Sollte dies nicht möglich sein, kann über die LSE in Richtung Hamburg-Zentrum ausgewichen werden.

Wer in den norden Hamburgs muss, kann versuchen, über die A7 und dann die B432 oder B433 dorthin zu gelangen.

Im Feierabendverkehr werden auf der A23 stadtauswärts weniger Probleme erwartet

Stadtauswärts liegt die Verkehrsspitze zwischen 14 und 19 Uhr. Weil in diese Richtung durchgehend zwei Spuren zur Verfügung stehen, dürfte sich hier kein größeres Problem ergeben.

An baustellenbedingte Probleme werden sich die Pendler auf der A23 auch über 2023 hinaus gewöhnen müssen. „In den kommenden Jahren wird die A23 in weiteren Abschnitten zwischen Elmshorn und Halstenbek-Krupunder saniert“, so Merl weiter.

Letzte große Sanierung auf der A23 erfolgte im Jahr 2009

Dies sei zum einen erforderlich, weil die letzte größere Sanierung bereits 2009 erfolgt sei. Zum anderen plane die Autobahn GmbH nach Fertigstellung des Tunnels Altona in den Jahren 2028/2029 den Start des sechsspurigen Ausbaus der A23 bis Tornesch, wogegen sich bereits mehrere Bürgerinitiativen positioniert haben. Vor Beginn des Ausbaus müsse aber der Instandsetzungstau abgebaut sein.

Wo und wann die Arbeiter anrücken, stehe noch nicht fest. „Wir prüfen gerade, was wir wann machen“, so Merl. Man gehe nicht von einer grundhaften Erneuerung, sondern eher von Deckenerneuerungen aus. Diese könnten je nach Abschnitt in sechs bis acht Wochen abgeschlossen sein.

A23: Entnommene Bohrkerne sollen Ausmaß der Schäden aufzeigen

Um sich ein Bild vom Zustand der Fahrbahn und den vorhandenen Schäden zu machen, hat die Autobahn GmbH im Februar und Anfang März beidseitig zwischen Halstenbek-Krupunder und Pinneberg-Nord sowie zwischen Tornesch und Hohenfelde Bohrkerne entnommen. Merl: „Noch liegt uns die Auswertung nicht vor.“

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