Bokel. “Zeus“ hat schon einen Brandanschlag überstanden – da hatte auch die Attacke mit einem Hammer keine Chance.

Erneut hat sich ein Anschlag auf den Blitzeranhänger namens Zeus ereignet. Und wieder war der mobile Blitzer stärker als sein Angreifer. Zeus ist nach einer kurzen Reparatur weiter dienstfähig – und alle Daten blieben erhalten.

Diesmal stand der „Raser-Schreck“ an der Lindenstraße in Bokel. Ein Ort, an dem öfters mobile Messungen erfolgen. Zeus parkte dort jedoch zum ersten Mal.

Kreis Pinneberg: Erneut Anschlag auf Blitzer Zeus – erst Feuer, jetzt Hammer

In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag hat dann jemand ganz offenbar seinen Frust an dem Blitzeranhänger ausgelassen. Ob es sich um einen zuvor ertappten Raser handelt, ist reine Spekulation.

Ein Blick ins Innere des Blitzeranhängers. Auf dem kleinen Podest steht normalerweise die Kamera, mit der Temposünder fotografiert werden. Davor die am Sonntag eingeschlagene, inzwischen bereits wieder ersetzte Scheibe.
Ein Blick ins Innere des Blitzeranhängers. Auf dem kleinen Podest steht normalerweise die Kamera, mit der Temposünder fotografiert werden. Davor die am Sonntag eingeschlagene, inzwischen bereits wieder ersetzte Scheibe. © Arne Kolarczyk

„Wir vermuten, dass jemand mit einem Hammer auf Zeus eingeschlagen hat“, heißt es von Seiten der Kreisverwaltung. Dies sei seit der Inbetriebnahme des Anhängers am 1. Juli 2021 bereits drei bis vier Mal vorgekommen.

Blitzer: Anwohner haben von dem Anschlag nichts mitbekommen

Die Anwohner in Bokel haben offenbar nichts von der Tat mitbekommen. Der Erschütterungssensor des Gerätes schlug jedoch Alarm, sodass eine Polizeistreife den beschädigten Blitzer aufsuchte. Personen wurden dort nicht festgestellt.

In Folge des jetzigen Angriffs gingen jeweils die beiden vorderen und hinteren Scheiben, hinter denen sich die Kameras verbergen, zu Bruch. Auch mehrere Blechteile sowie der Rahmen des Gerätes zeigten deutliche Spuren des Angriffs.

Die Schäden am Blitzeranhänger Zeus betreffen nur sein Äußeres

„Türen und Verkleidung sind eingedellt“, so Kreissprecherin Katja Wohlers. Und sie sagt weiter: „Die Schäden betreffen allerdings nur sein Äußeres. Die Blitzer-Technik funktioniert einwandfrei.“ Schäden an den Kameras habe es nicht gegeben, alle zuvor aufgenommenen Fotos seien gesichert.

Bereits am Montag hat Kreismitarbeiter Lars Lübbe die beschädigten Scheiben ausgetauscht und Blechteile sowie Rahmen repariert. Eine Scheibe kostet 200 Euro, der Kreis hat diverse Ersatzteile für Zeus auf Lager und kann somit schnell reagieren.

Kreis Pinneberg: Blitzer Zeus ist Dienstag wieder einsatzbereit

Aktuell wird der Akku des Blitzeranhängers geladen. Am morgigen Dienstag kehrt er zurück in den Dienst und wird irgendwo im Kreisgebiet für die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit sorgen.

Der Blitzeranhänger namens Zeus wurde am 16. Februar in Pinneberg Opfer eines Brandanschlags. Die Schäden waren nur minimal.
Der Blitzeranhänger namens Zeus wurde am 16. Februar in Pinneberg Opfer eines Brandanschlags. Die Schäden waren nur minimal. © Feuerwehr Pinneberg

Der Schaden des Anschlags liegt vermutlich im unteren vierstelligen Bereich. Der Kreis hat Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet. Für die Ermittlungen ist die Polizeistation Brande-Hörnerkirchen zuständig. Die Beamten bitten um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer etwas beobachtet hat oder Hinweise auf die Täter hat, meldet sich unter der Telefonnummer 04127/95 62.

Bereits am 16. Februar Brandanschlag auf Zeus in Pinneberg

Bereits am 16. Februar war Zeus Opfer eines heimtückischen Anschlags geworden. Kurz nach Mitternacht hatte ein unbekannter Täter an der Rellinger Straße in Pinneberg offenbar Brandbeschleuniger über den Blitzeranhänger verschüttet und im Anschluss Feuer gelegt.

Die Beschädigungen durch die Inbrandsetzung waren aber nur minimal. Der Blitzeranhänger verfügt über eine CO2-Löschanlage im Innern des Gerätes, sodass die Technik auch einen solchen Anschlag schadensfrei überstehen kann.

Kreis Pinneberg: Täter des Brandanschlags auf Blitzer noch nicht ermittelt

Zudem sei der Innenraum abgekapselt und die Scheiben verfügen über eine Panzerung. Das half jetzt auch bei der Hammer-Attacke. Auch für den Brandanschlag wird noch der Täter gesucht.