Elmshorn. Elmshorn ist offiziell eine „Große kreisangehörige Stadt“. Die einzige im Land neben Norderstedt. Was sich jetzt dadurch ändert.

Seit 2014 ist Volker Hatje Bürgermeister von Elmshorn. Der Parteilose hatte die Nachfolge der langjährigen Verwaltungschefin Brigitte Fronzek angetreten und leitet seither die Geschicke der Stadt. Schon bald könnte er aber den Titel Bürgermeister abgeben.

Elmshorn: Warum Volker Hatje bald kein Bürgermeister mehr ist

Am 14. Februar beschäftigt sich der Elmshorner Hauptausschuss mit der Änderung der Hauptsatzung der Stadt. Stimmen die Politikerinnen und Politiker zu, könnte Hatje schon ab Anfang Oktober den Titel Oberbürgermeister tragen.

Warum? Elmshorn ist eine sogenannte „Große kreisangehörige Stadt“ in Schleswig-Holstein. Ein Sonderstatus und ein Alleinstellungsmerkmal. Denn: Neben den kreisfreien Städten trägt nur Norderstedt diesen Titel. Die dortigen Verwaltungschefs tragen schon seit 2005 die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister, oder im aktuellen Fall von Elke Christina Roeder, eben Oberbürgermeisterin.

Elmshorner Bürgermeister bekommt durch Änderung nicht mehr Geld

Was ändert sich dadurch? Zunächst nicht viel. Mehr Geld gibt es für Hatje nicht, der Bürgermeister erhält bereits eine Aufwandsentschädigung in Höhe des Höchstsatzes der Kommunalbesoldung. Dies ist an die Einwohnerzahl gekoppelt. Der Stadt entstehen Kosten von etwa 45.000 Euro, 30.000 davon Personalkosten sowie 15.000 Euro für die Neugestaltung von Stempeln und Schildern.

Elmshorn sei eine leistungsfähige, lebenswerte, fortschrittliche und stetig wachsende Stadt, heißt es in der Beschlussvorlage. „Sie ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum im Südwesten des Landes Schleswig-Holstein.“ Dieser Bedeutung könne mit der Nutzung der Amtsbezeichnung Oberbürgermeister Rechnung getragen werden.

Volker Hatje soll zum 1. Oktober Oberbürgermeister werden

Auch viele kleine Gemeinden und Städte seien auf diese Leistungsfähigkeit und Strahlkraft der Stadt Elmshorn „angewiesen“. Von dort würden oftmals der „Schulterschluss“ mit der Stadt und Unterstützung gesucht. Dennoch, so die Argumentation, sei Elmshorn im Vergleich zu anderen großen Städten im Land „nicht so recht auf der Karte der wichtigen Mitspieler“ vertreten.

Und das soll sich jetzt ändern. Um eine gewisse Vorlaufzeit zu gewährleisten, soll die Umstellung der Amtsbezeichnung des Verwaltungschefs erst zum 1. Oktober 2023 erfolgen. Doch mit der Änderung sei es nicht getan.

Elmshorn: Größte Stadt im Kreis Pinneberg bekommt Oberbürgermeister

Vielmehr bestehe nun die Möglichkeit, die Marke „Große kreisangehörige Stadt“ zu gestalten, zum ersten Mal in Schleswig-Holstein. Zum Hintergrund: In Norderstedt galten seit 2005 Sonderregelungen, die 2012 dann in die Gemeindeordnung aufgenommen wurden.

Das bedeutet, dass eine „Große kreisangehörige Stadt“ andere beziehungsweise mehr Aufgaben erfüllen muss als andere Städte. Die Gestaltung dieser Aufgaben als Heraushebungsmerkmal zu anderen Mittelstädten im Land sei Aufgabe der kommenden Jahre, heißt es in der Beschlussvorlage.

Elmshorn ist mit mehr als 50.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis Pinneberg und die am dichtetesten besiedelte Gemeinde in Schleswig-Holstein.

Über die Änderung der Hauptsatzung entscheidet der Elmshorner am Dienstag, 14. Februar. Beginn der Sitzung im Kollegiumssaal des Rathauses, Schulstraße 15-17, ist um 18 Uhr.