Kreis Pinneberg

Bürgermeisterwahl: Zweikampf um das Rathaus in Halstenbek

| Lesedauer: 4 Minuten
Arne Kolarczyk
Am 30. Oktober entscheiden die Bürger und Bürgerinnen in Halstenbek, wer Bürgermeister der Gemeinde wird (Symbolbild).

Am 30. Oktober entscheiden die Bürger und Bürgerinnen in Halstenbek, wer Bürgermeister der Gemeinde wird (Symbolbild).

Foto: Fleig / Eibner-Pressefoto / picture alliance / Eibner-Pressefoto

Am 30. Oktober stehen sich Bürgermeister Claudius von Rüden (SPD) und Bürgervorsteher Jan Krohn (CDU) gegenüber.

Halstenbek.  Am 30. Oktober bestimmen die Halstenbeker einen neuen Bürgermeister – und können nach jetzigem Stand auswählen zwischen dem amtierenden Verwaltungschef Claudius von Rüden (SPD) und Bürgervorsteher Jan Krohn (CDU). Der hat am Donnerstag überraschend seinen Hut in den Ring geworfen und verkündet, dass ihn nicht nur seine Partei, sondern auch die Ortsverbände von FDP und Die Grünen unterstützen – quasi ein regionales Jamaika-Bündnis.

Bürgermeisterwahl: Am 30. Oktober haben die Halstenbeker die Wahl

„Herr Krohn hat mich heute per E-Mail über seine Kandidatur informiert, was ich sehr fair finde“, kommentierte von Rüden am Donnerstag die Wendung – und kündigte gleichzeitig erstmals öffentlich an, sich um eine Wiederwahl zu bewerben. „Ich habe immer gesagt, dass ich für eine zweite Amtszeit zur Verfügung stehe und werde mich aus dem Amt heraus bewerben.“ Als amtierender Verwaltungschef benötigt von Rüden (44) weder Unterschriften von Wahlberechtigten noch die Unterstützung einer Partei, wird letzteres aber trotzdem erhalten. „Die SPD möchte mich unterstützen und wird dies Ende August auf einer Versammlung beschließen.“

SPD-Ortschef Leo Wolframm bestätigt das. „Wir sind mit Herrn von Rüden zufrieden.“ Er habe nichts falsch gemacht und die Interessen der Bürger ordentlich vertreten. Die SPD habe gegenüber den anderen Parteien deutlich gemacht, dass sie an dem amtierenden Bürgermeister festhalten wolle.

Bürgermeisterwahl: CDU, FDP und Grüne unterstützen Herausforderer Krohn

CDU, FDP und Grüne wollen das nicht. Sie haben sich auf Jan Krohn festgelegt, der Mitte 50 und seit 15 Jahren kommunalpolitisch in Halstenbek aktiv ist. Seit 2009 gehört der Christdemokrat der Gemeindevertretung an, war bis 2018 ehrenamtlicher Vize-Bürgermeister und ist seitdem als Bürgervorsteher aktiv. Seit 1995 ist Krohn im kaufmännischen Sektor selbstständig, arbeitet als Immobilienkaufmann und -verwalter. Er ist verheiratet, hat zwei Töchter. „Ich habe mir die Entscheidung mit Sicherheit nicht leicht gemacht, aber nach diversen Gesprächen mit vielen Bürgerinnen und Bürgern aus Halstenbek bin ich zu dem wohldurchdachten Entschluss gekommen, zu kandidieren“, sagt Krohn.

Und er sagt weiter: „Als Mitglied einer alteingesessenen Halstenbeker Familie liegt mir das Wohlergehen der Gemeinschaft sehr am Herzen. Ich habe viele Ideen und Vorstellungen für die Zukunft Halstenbeks.“

Die CDU begrüßt die Kandidatur ihres Bürgervorstehers. „Wir sind froh, dass sich mit Jan Krohn ein ausgezeichneter Kandidat zur Verfügung stellt. Krohn ist in Halstenbek sehr gut vernetzt und kennt die Probleme und Chancen der Gemeinde aus zahlreichen persönlichen Erfahrungen. Durch seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit kann er ein wertvolles Bindeglied zwischen Verwaltung und Politik darstellen“, so Katrin Ahrens und Andreas Pauli, die Ortsvorsitzende und der Fraktionschef der CDU.

Bürgermeisterwahl: Neuer Rathauschef tritt Amt am 2023 an

Die FDP hebt Krohns jahrzehntelanges, ehrenamtliches Engagement in Politik, Sport und Gesellschaft hervor, bezeichnet ihn als „sympathisch und empathisch“. Etwas überraschend kommt die Unterstützung der Grünen, deren neun Vertreter im Gemeinderat häufig mit den sieben Abgeordneten der SPD eine Mehrheit bilden. Parteichefin Barbara Burton nennt Krohn „menschlich integer und sympathisch“ und hebt sein Fachwissen im Umweltausschuss hervor. „In ihm schlägt ein grünes Herz“, sagt die Grüne-Gemeindevertreterin Andrea Unteutsch und hebt hervor, dass Krohn als ehemaliger Baumschuler bei seiner Vorstellung in der Grünen-Fraktion versprochen habe, grüne Themen mit auf seine Agenda zu nehmen.

Die sechsjährige Amtszeit beginnt am 1. Februar 2023. 2016 hatte sich von Rüden mit 73,3 Prozent gegen zwei Mitbewerber durchgesetzt – darunter Kirsten Sajitz, damals CDU-Partei- und Fraktionschefin, die blamabel verlor. Jan Krohn will diesem Beispiel nicht folgen.

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Pinneberg