Wenn es in Zeiten des Krieges überhaupt gute Nachrichten geben kann, dann die, dass sich viele Menschen solidarisch mit der Ukraine zeigen.

Auch ich denke gerade oft an eine Frau aus der Ukraine, die ich persönlich noch nie getroffen habe und die ich eigentlich gar nicht wirklich kenne. Es begann mit der goldenen Hochzeit meiner Eltern. Wir hatten fünfzig mit Helium gefüllte Ballons und Grußkarten mit dem Wind verschickt. Und schon 20 Stunden später war die erste Antwort per Mail gekommen. Aus Polen. Wenige Tage später eine weitere. Auch aus Polen. Es herrschte starker Westwind damals. Die Luftpost musste rasant unterwegs gewesen sein.

Und dann wurde eine dritte Karte gefunden: „Guten Tag, Frau Inge und Herr Karl! Ich kongratuliere Ihnen zum 50. Hochzeitstag. Ich wunsche Ihnen alles Gute! Sie werden nicht glauben: der Wind hat Ihren Ballon in die Ukraine getragen! Entschuldigen Sie mir bitte für meine deutsche Sprache. Ich habe Deutsch in der Schule und an der Hochschule gelernt, aber nach der Hochschule habe ich nichts mit dieser Sprache gehabt...Leider! Noch einmal wunsche ich Ihnen Gesundheit, Liebe und Gluck! Herzliche Grussen, Frau Lena.“