Teilen ist etwas, was die allermeisten Kinder erst unter Protest lernen müssen. Manche lernen es leider nie, es gibt viele Egoisten unter uns.

Seriöse WissenschaftlerInnen bestätigen uns immer wieder, es bestünde weiterhin die Gefahr, dass das Coronavirus irgendwo in Gefilden grassiert, in denen die Bevölkerung flächendeckend Infektionen leider mangels Impfstoff schutzlos ausgeliefert ist. Um dann in neuer, möglicherweise noch gefährlicherer Mutation zu uns zurückzukehren. Es geht also nicht bloß darum, in Deutschland eine möglichst hohe Impfquote zu erreichen, sondern weltweit.

Teilen ist etwas, was die allermeisten Kinder erst unter Protest lernen müssen. Manche lernen es leider nie, es gibt viele Egoisten unter uns. Überall eigentlich. Was sich jetzt die iranische Regierung geleistet hat, ist allerdings beispiellos. Die hatte 820.000 Impfdosen Astrazeneca aus Polen gespendet bekommen. Im Iran nahm man dankend an, las dann den Beipackzettel und retournierte die komplette Ladung umgehend nach Polen. Nicht, weil es Astrazeneca war und man lieber Biontech gehabt hätte. Nein, man hatte festgestellt, dass der Impfstoff zwar aus Polen kam, jedoch nicht dort produziert wurde, sondern in den – igitt! – USA. Das geht ja nun auch wirklich gar nicht, knapp einer Million Iraner irgendein Zeug reinzupfeifen, welches zuvor von ungläubigen Erzfeinden zusammengemischt wurde. Da ist es natürlich besser, man lässt die Leute an Covid erkranken. Oder vielleicht sterben, was ja in Anbetracht des jenseitig winkenden Paradieses sowieso eine verlockende Perspektive wäre. Außerdem hatte das Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei bereits 2020 entschieden, bestenfalls westliche Impfstoffe zu importieren, die nicht in den USA oder in Großbritannien hergestellt würden.