Im Leben eines jeden Autofahrers spielen sie ein wichtige Rolle: die Fahrlehrer – Oliver Lück erinnert sich an ein Asphalt-Alphatier.

Haben Sie das auch gelesen? Hat Anfang der Woche hier im Lokalteil gestanden: Zehntausende PinnebergerInnen müssen ihre Führerscheine abgeben. Auch ich werde schon bald meinen alten Lappen gegen eine neue Plastikkarte umtauschen. Und natürlich werde ich mich dann noch einmal an meine Zeit als Fahrschüler erinnern. Denn wenn es einen Lehrer gibt, an den man sein Leben lang denkt, dann ist das der Fahrlehrer. Meiner hieß Uwe und wusste alles, was man wissen musste. Er war ein Asphalt-Alphatier mit Cola-Dose in der einen und Marlboro in der anderen Hand. Wäre der Fahrlehrer ein Philosoph gewesen, was er im Grunde ja auch war, hätte er viel beachtete Bücher geschrieben. Und er verkörperte den Oberlehrer unter den Autofahrern, wirklich alles besserwissend. Auf der Straße zu Hause, immer geradeaus, für jeden verständlich.

Aus dem Mund des Fahrlehrers kam so eine Art verlängertes Motorengeräusch, in das sich Wörter wie „links“, „grün“ und „Blinker“ mischten. Das Schönste aber waren seine Sprüche. Seine Wortspiele. Seine Flensburg-Floskeln. Seine hohe Kunst des Verkehrswitzes. Schülerinnen, die bei Grün nicht sofort losfuhren, bekamen zu hören, ob denn keine Farbe dabei sei, die dem Fräulein zusage. Die Reifeprüfung wurde zur Reifenprüfung. Man sollte nicht denken, sondern lenken. Das Auto hatte mehr Gänge als ein gutes Restaurant. Und rechts war natürlich da, wo der Daumen links war.