Kreis Pinneberg

Kunstliebhaber eröffnen neues Hotel in Elmshorn

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Kitty Haug
Weiß, schlicht, modern: Elmshorns neues Hotel an der Matthias-Kahlke-Promenade.

Weiß, schlicht, modern: Elmshorns neues Hotel an der Matthias-Kahlke-Promenade.

Foto: Daniel und die Kunst/Robin Lösch

Auf altem Fabrikgelände in Bahnhofsnähe ist Drei-Sterne-Haus mit 81 Zimmern entstanden. Geschäftsführer kooperieren mit Galerie.

Elmshorn. Überall riecht es nach frischer Farbe. Weiße und blaue Luftballons schmücken den Tresen im Eingangsbereich. Eigentlich hatten sich alle auf eine ganz große Hoteleröffnung eingestellt. Doch das passt nicht in die Noch-Corona-Zeit. Insofern hat das neue Signature Hotel Skarv in der Elmshorner Innenstadt den Betrieb ganz leise aufgenommen. Seit Monatsbeginn stehen die Türen offen. Die Zimmer seien bereits gut gebucht, sagen die Geschäftsführer.

Hotelzimmer im skandinavischen Stil eingerichtet

Fünf Gehminuten vom Elmshorner Bahnhof, ruhig in einer Seitenstraße gelegen, befindet sich das Hotel mit dem klassischen Konzept Übernachtung und Frühstück. Das Drei-Sterne-Haus hat 81 Doppel- beziehungsweise Zweibettzimmer, davon eines behindertengerecht mit Verbindungstür und zwei angeschlossenen Einzelzimmern.

Alle Räume sind im skandinavischen Stil eingerichtet und verfügen über Zentralheizung, Bad oder WC und Dusche, Fön und Flachbildfernseher mit Kabelanschluss. Das Einzelzimmer kostet pro Nacht 59 Euro, das Doppelzimmer 79 Euro ohne Frühstück. Noch bis Ende Juni bietet das Hotel eine Eröffnungsrate an: Das Doppelzimmer kostet für bis zu zwei Personen nur 49 Euro.

Es sei für ihn ein ganz besonderes Haus, sagt Bürgermeister Volker Hatje über das Gebäude an der Matthias-Kahlke-Promenade. Er kennt das Gelände seit Kindertagen. Denn sein Vater hat viele Jahre in der Eisen- und Gummiwalzenfabrik, die sich einst an diesem Ort befand, gearbeitet. „Dieser Standort, das vergessene Alt-Elmshorn, hat seinen skurrilen Charme, da passt dieses Hotel sehr gut hinein“, sagt der Bürgermeister.

Alte Fabrik wurde vor zwei Jahren abgerissen

Besonders sei allerdings auch, dass sich die Geschäftsführer Resa Etmenan und Sammi Hosseinijan gemeinsam mit dem Bauherrn-, Architekten- und Inverstorteam um Volker Daniel und Jacek Broll „trauten, trotz Corona, auf diesem Brachland etwas zu eröffnen“, erklärt Hatje.

Der Startschuss fiel allerdings schon vor der Corona-Zeit. 2016 haben die Bauherren das Gelände gekauft, 2019 wurde die alte Fabrik abgerissen. „Corona kam uns zugute“, erzählt Daniel. „Die Pandemie hat uns sogar entspannt. Denn die Straßen waren leer, und keiner von uns ist erkrankt“. Sie hätten also auch ganz viel Zeit gehabt, „alles wirklich schön zu machen“.

Zu den zukunftsweisenden Projekten von Elmshorn gehört die Umgestaltung des Bahnhofs-Areals, die die Stadt in den kommenden Jahren prägen wird. Dazu gehört auch die nachhaltige Verbesserung der Infrastruktur nach modernen Erkenntnissen. Die Geschäftsführer und Bauherren sind stolz darauf, eines der ersten Projekte in diesem Sinne auf den Weg gebracht zu haben.

Geschäftsführer wollen Gästen Kunst präsentieren

Die Stadt brauche auch „dringendst“ neue, gute und zeitgemäße Hotels, weiß der Bürgermeister. Fand beispielsweise ein Kongress statt, mussten Gäste auch in den umliegenden Orten wohnen, „was doch eigentlich keiner will“, so Hatje.

Im Foyer des Hotels hängen zwei große Bilder. Ein Porträt von Udo Lindenberg, das andere von Hans Albers. Kunst überall und limitierte Auflagen in den Fluren oder in den Zimmern. An den Wänden tummeln sich Vögelsilhouetten, entweder auf der Wand als Wegweiser, oder sie hocken auf Steckdosen.

„Ich liebe Kunst“ sagt Etmenan, daher sei es ihm wichtig, seinen Gästen Kunst zu präsentieren. Und die Kunst, die hier zu sehen ist, soll die Nähe zum Wasser, zur Krückau, zur Elbe und die Nähe zu Hamburg zeigen und symbolisieren, denn „meine Stadt Hamburg ist nicht weit entfernt“.

Schauspieler Bruno F. Apitz, bekannt aus der ZDF-Serie „Notruf Hafenkante“, schuf die Werke der Hamburger Albers und Lindenberg. Der Berliner malt seit vielen Jahren und stellt seine Werke in der Hamburger Galerie Daniel aus. Diese kooperiert mit dem Hotel.

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