Kreis Pinneberg. Corona-Variante aus Portugal. Beschränkungen werden verlängert. Altenheime besonders gefährdet. Rodelberg in Pinneberg gesperrt.

Der Trend beim Inzidenzwert stimmt, aber die Zahl der Toten und der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Kreis Pinneberg bewegen sich weiter auf hohem Niveau. Das Gesundheitsamt meldete am Wochenende 113 bestätigte neue Covid-19-Fälle (67 am Sonnabend, 46 am Sonntag). Damit sank die Sieben-Tage-Inzidenz auf 162,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Erneut sind an den zwei Tagen 13 Menschen an oder mit einer Covid-19-Infektion gestorben, alle aus Altenheimen. Zudem mussten neun neue Patienten wegen einer Corona-Infektion in einem Krankenhaus aufgenommen werden. Auch deshalb werden die Corona-Maßnahmen um eine Woche verlängert. „Wir sind zwar auf einem guten Weg“, so Landrätin Elfi Heesch, „dennoch ist die Situation weiter ernst.“

Tägliche Tests in Altenheimen

Die täglichen Tests in den Pflegeeinrichtungen werden jetzt verpflichtend für alle Heime. Zuvor handelt es sich hier um eine Soll-Vorschrift. Der Inzidenzwert für den Kreis Pinneberg liege nun schon einige Tage unterhalb der Grenze von 200. „Jetzt allerdings schon wieder Maßnahmen zurückzunehmen und die Beschränkungen wieder zu lockern, lässt die Rechtslage nicht zu“, so die Kreisverwaltung. Maßgeblich hierfür sei der Erlass der Landesregierung.

In die Entscheidung seien die Inzidenzzahlen, aber auch die jüngst aufgetretenen Fälle von Virusmutationen eingeflossen. Zuletzt waren am Donnerstag zwei bestätigte Fälle der britischen Mutation vermeldet worden. Inzwischen ist ein weiterer Fall einer Mutation bekannt geworden. In diesem Fall handelt sich um einen Eintrag aus Portugal.

Virus Mutation aus Portugal

Noch unklar sei, wie viele Kontakte die infizierte Person seit der Einreise nach Deutschland hatte. Es handelt sich um die Virusmutation B 1.1.7, wie das Hamburger Uniklinikum bestätigte. Dort war die erkrankte Person zunächst stationär in Behandlung.

Bis Freitag wurden im Kreis Pinneberg bereits 3586 Erstimpfungen bei Bewohnern und dem Personal in den Pflegeeinrichtungen absolviert. Dennoch gebe es immer wieder Ausbrüche. 261 der Erstgeimpften haben schon eine zweite Impfung erhalten. Die mobilen Impfteams waren in 39 der 43 Pflegeheime im Kreis Pinneberg.

Impfung braucht Zeit

„Allerdings braucht es Zeit, bis das Immunsystem genügend Abwehrstoffe produziert hat und die Impfwirkungen eintreten, ein guter Schutz ist erst nach mehreren Wochen zu erwarten“, so Dr. Angelika Roschning, Leiterin des Gesundheitsamtes. Die Infektionen werden häufig von außen die Pflegeeinrichtungen hineingetragen.

In der vergangenen Woche gab es kreisweit 514 Neuinfektionen, als aktiv gelten derzeit 933 Fälle. Seit Pandemiebeginn haben sich 6631 Menschen mit dem Virus infiziert, 201 sind gestorben.

Polizei schließt Rodelberg

Während am Sonnabend etliche Familien das Schlittenfahren auf dem Pinneberger Rodelberg am Hogenkamp noch weitgehend unbehelligt genießen konnten, sperrte die Polizei den beliebten Hang am Sonntag komplett ab. Begründung: Beim Anstehen seien die Abstände wegen der geltenden Corona-Regeln nicht mehr eingehalten worden. Schon am Sonnabend sei es laut Zeugen zu kritischer Enge und Warteschlangenbildung gekommen. Am Sonntag schritt die Polizei gegen Mittag ein.