Helgoland. Der touristisch bedeutsame Mai, er begann auf Helgoland mit einem stillen Protest. An der Stelle, an der sonst tausende Touristen anlanden, um den roten Felsen zu erkunden, standen mehr als 100 leere Stühle. Aufgestellt hatten sie die Betreiber der Hotels und Gasstätten, die seit Mitte März geschlossen sind, um auf ihre dramatische Lage hinzuweisen. Die Aktion „Leere Stühle“ wurde vom Wirtschaftsforum Helgoland ins Leben gerufen.
Etwa 80 Prozent der Insel-Betriebe seien direkt vom Tourismus abhängig. Neben den Herbergen leiden auch viele Läden mit zoll- und mehrwertsteuerfreien Waren, die selbst nach der jetzigen Öffnung leer bleiben, weil seit sechs Wochen kein Gast vom Festland die Insel betreten darf. Ebenso leer bleiben die 2.800 Gästebetten. Statt mehrerer Schiffe täglich steuert zur Zeit nur ein Schiff zweimal pro Woche die Insel an. Die allgemeinen Lockerungen der Coronabeschränkungen seien für Helgoland nichts wert, da sie dort kaum jemand wahrnehmen kann.
Das Wirtschaftsforum habe deshalb in enger Abstimmung mit dem Tourismus Service ein Eckpunktepapier für die Helgoländer Wirtschaft zum schrittweisen Neustart des Tourismus erarbeitet. Das Papier, das an alle tourismuspolitischen Entscheidungsträger gerichtet ist, soll ein konstruktiver Beitrag zu einer maßvollen Öffnung der Insel, die zum Kreis Pinneberg gehört, sein.
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